Landtagsdebatte um Hochwasser- und Artenschutz in Zeiten der Klimakrise

25.08.17 –

Auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat der Landtag von Sachsen-Anhalt über Hochwasserschutzmaßnahmen debattiert. Dazu hat auch Umweltministerin Claudia Dalbert Stellung genommen.

"Ich sage ganz klar: Wir müssen unseren Flüssen wieder mehr Raum geben! Allein im Elbeinzugsgebiet in Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen Jahrhunderten 2.340 km² natürliche Überschwemmungsflächen verloren gegangen. Daher ist es jetzt an der Zeit, Naturschutz und Hochwasserschutz gemeinsam zu denken. Mehr Retentionsflächen bedeuten gleichzeitig mehr natürliche Flussauen und das stärkt die Artenvielfalt und gibt vielen seltenen Pflanzen und Tieren wieder Raum zum Leben.“

„Bisher sind 17 Deichrückverlegungen geplant oder bereits in Realisierung befindlich. Es entstehen 2.725 Hektar neue Retentionsfläche. Mehr als 20 weitere Maßnahmen, vor allem Deichrückverlegungen, werden derzeit konzeptionell vorbereitet, so dass weitere cirka 12.500 Hektar Retentionsfläche im Einklang mit den Belangen des Naturschutzes entstehen.

„Die prioritären Projekte der neuen Konzeption werden wir ab Oktober in drei großen öffentlichen Informationsveranstaltungen in Halle, in Dessau und in der Altmark der Öffentlichkeit vorstellen. Ich möchte eine transparente Information und offene Diskussion über die Vorhaben, bevor das behördliche Verfahren beginnt.“

„Ich möchte heute auch betonen: Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben. Als Mensch sind wir Teil des natürlichen Systems, wir stehen nicht darüber. Deshalb sollten wir uns die Gefahren bewusst machen und die potentiellen Folgen minimieren. Wir betreiben ein „Risikomanagement“ in Bezug auf die Hochwassergefahren. Hochwasserschutz darf nicht heißen, sich immer höher einzumauern, sondern muss auch heißen, mit den Risiken umzugehen.“ 

Die Rede finden Sie hier als Video und hier als Transkript.

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