Nutzung von erneuerbaren Energien im Wärmesektor: „Es gibt ein großes Potenzial“

26.10.17 –

Sachsen-Anhalt hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen im Land auf 31,3 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalent pro Jahr zu begrenzen. Dabei ist das Land als Vorreiter bei den erneuerbaren Energien auf einem guten Weg. Allerdings wurde in Sachsen-Anhalt die Einspeisung des grünen Stroms aufgrund von Netzengpässen im vergangenen Jahr um 148 Gigawattstunden reduziert. Die Frage für die Zukunft ist daher: Wie können wir diesen Strom aus den regenerativen Quellen anders nutzen? Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben, die die Potenziale der Sektorkopplung und Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien im Wärmebereich in Sachsen-Anhalt aufzeigen soll. Die Ergebnisse wurden heute in Halle (Saale) vorgestellt. Energieministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert erklärt: „Wir müssen unser Klima schützen und unseren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß verringern. Beim Strom sind wir mit einem Anteil von 72 Prozent Erneuerbare-Energien-Anteil am Bruttostromverbrauch in Sachsen-Anhalt spitze. Bei der Wärme und dem Verkehr haben wir noch erheblichen Nachholebedarf. Wir benötigen dringend Innovationen für eine „Wärmewende“, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Der Wärmesektor ist bisher stark von fossilen Energieträgern abhängig. Daher müssen wir erneuerbaren Strom und Wärme stärker koppeln.“

„Die nun vorliegende Potenzialstudie zeigt auf, dass Sachsen-Anhalt ein großes Potenzial für die Nutzung von erneuerbarem Strom für die Bereitstellung von Wärme hat. Das hat zwei Gründe: Wir produzieren hier viel Strom aus erneuerbaren Energien. Den regenerativen Strom, den die Netze nicht aufnehmen können, können wir daher zur Wärmeproduktion nutzen. Und es gibt eine gute Anlageninfrastruktur, zum Beispiel rund 100 größere und kleinere Fern- und Nahwärmenetze, mit denen sich die Wärme aus den Speichern effektiv verteilen lässt. Das Gesamtpotenzial liegt laut Studie bei einer CO2 Einsparung von bis zu 120.000 Tonnen im Jahr bis 2025. Das entspricht 0,5 Prozent der CO2 Emissionen in Sachsen-Anhalt.“

„Die Ergebnisse der Studie werden im nächsten Jahr in den Prozess zur Erstellung eines integrierten Klima- und Energiekonzepts der Landesregierung einfließen. Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer können zudem finanzielle Förderung über die Förderrichtlinie Sachsen-Anhalt KLIMA II beantragen. Es werden innovative Vorhaben im Bereich des Klimaschutzes, der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien unterstützt. Informationen und Beratung gibt es bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt.“

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Energie | Landesregierung

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