Sommertour 2013: Am Tag 1 im Burgenlandkreis und Filmgespräch in Halle

Erste Station der Sommertour war die Winzervereinigung Freyburg, eine Genossenschaft mit langer Tradition. Zunächst besichtigten die Abgeordneten die Weinkeller. Eine Besonderheit sind die hier verwendeten Glasrohre: eigentlich ein Relikt aus DDR-Zeiten, in denen Edelstahl Mangelware war, sind sie heute noch leicht zu reinigen und natürlich wesentlich weniger anfällig für Korrosion.

15.07.13 –

Erste Station der Sommertour unter dem Moto "Regional, Bio, Lecker" war die Winzervereinigung Freyburg, eine Genossenschaft mit langer Tradition. Zunächst besichtigten die Abgeordneten Prof. Dr. Claudia Dalbert, Sörem Hernst und Dietmar Weihrich die Weinkeller. Eine Besonderheit sind die hier verwendeten Glasrohre: eigentlich ein Relikt aus DDR-Zeiten, in denen Edelstahl Mangelware war, sind sie heute noch leicht zu reinigen und natürlich wesentlich weniger anfällig für Korrosion. Der Wein selbst reift in Holzfässern, die in der Region gefertigt werden. Darüber hinaus hilft moderne Technik beim Wasser- und Energiesparen.

Die dann folgende kleine Sektverkostung nutzten Winzer und Abgeordnete für einen intensiven Austausch über die aktuelle Situation. So wünschen sich die Winzer mehr Förderung für die sogenannten Steillagen. Die Erhaltung der Trockenmauern und auch der Weinanbau insgesamt ist deutlich aufwendiger, weil unter anderem weniger Technik zum Einsatz kommen kann. Andererseits sind die Weinhänge ein charakteristisches Landschaftsmerkmal der Saale-Unstrut-Region und die Bewirtschaftung ermöglicht ihren Erhalt. Eine weitere Bitte der Winzer richtet sich an die Landesebene: Es ist von Zeit zu Zeit notwendig, den Besatz eines Weinberges zu erneuern. Dabei würden die Winzer dem Boden gern eine kurze Ruhepause gönnen. Dies ist mit den derzeitigen Förderbedingungen kaum zu vereinbaren. Eine entsprechende Anpassung würde den Böden und damit auch den Winzern helfen.

Nach einer kurzen Mittagspause in der Innenstadt von Naumburg begab sich das Team auf den Weg nach Weißenfels. Dort besuchten die Abgeordneten das frischli-Milchwerk. Eine Molkerei, in der neben H-Milch auch die bekannten Leckermäulchen hergestellt werden. Während des Gesprächs mit dem Leiter der Molkerei durften die Abgeordneten auch einige neue Sorten probieren.

Themen des Gesprächs waren zum einen die Situation der Lebensmittelindustrie in Weißenfels. Wichtige Diskussionspunkte waren hier die Abwasserbeseitigung aber auch die Auswirkungen des Hochwassers. Darüber hinaus ging es natürlich um das Thema Milch. Auch frischli produziert für einen großen Anbieter Bio-Milch. Hierzu wird einmal in der Woche die gesamte Anlage gereinigt und anschließend werden die gelieferten Mengen abgefüllt. Eine eigene Bio-Marke plant das Unternehmen im Moment aber nicht, obwohl man die Nachfrage durchaus zur Kenntnis nimmt.

Zur letzten Station im Burgenlandkreis waren es nur wenige Kilometer. Die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke Gesellschaft stellt Wasser und Limonaden für die einen großen Lebensmitteldiscounter her. Dabei legt man nach Aussagen der Geschäftsleitung großen Wert auf die nachhaltige Verwendung von Rohstoffen für die Flaschenherstellung. Unternehmenseigene Untersuchungen zeigen, dass die Ökobilanz von Einweg-PET-Flaschen unter bestimmten Bedingungen besser als die von Mehrweg sein kann. Dieses Interesse an Nachhaltigkeit steht aber vor allem aus wirtschaftlichen Gründen im Mittelpunkt. Bei diesem Termin begleiteten uns zwei Journalisten der Mitteldeutschen Zeitung. Der Bericht dazu kann hier nachgelesen werden.

Am Abend lud das Sommertourteam zu einem Filmgespräch ins ehemalige Thaliatheater in Halle. Auf dem Programm stand die Dokumentation „Nie wieder Fleisch?“ Der Film zeigt eine Vielzahl von Problemen, die sich aus unserem Hunger nach Fleisch ergeben: die Verarmung der Bauern in den Ländern, aus denen die Futtermittel für unsere Mastställe kommen; die ökologischen Folgen der Massentierhaltung, durch die zum Beispiel unser Trinkwasser zunehmend mit Nitrat und gefährlichen Stoffwechselprodukten verschmutzt wird; Oder die gesundheitlichen Risiken, die sich aus Übergewicht oder resistenten Keimen ergeben. Im Gespräch nach dem Film wurde intensiv über all diese Fragen diskutiert. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, wie viel Fleisch er isst und wo man dieses Fleisch kauft. Aber auch die Politik kann und muss entsprechende Rahmenbedingungen setzen. Das geht nicht immer ganz ohne Verbote.

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Halle | Parlament | Umwelt

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