5. Zukunftsdialog: Artenvielfalt ist eine gesellschaftliche Aufgabe

Nur globale Ziele, keine Zeitpläne, keine Maßnahmen zur Überprüfung – so kritisiert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Aktionsplan der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff zum Erhalt der Biodiversität. „Da haben wir viel bedrucktes Papier, aber zum Erhalt der Artenvielfalt ist das nicht geeignet“, sagt Claudia Dalbert. „Die Artenvielfalt ist ein komplexes System. Aus diesem Grund schrecken viele Menschen davor zurück, sich damit zu beschäftigen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist aber davon überzeugt, dass die Artenvielfalt unsere Lebensgrundlage ist.“

10.10.14 –

Nur globale Ziele, keine Zeitpläne, keine Maßnahmen zur Überprüfung – so kritisiert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Aktionsplan der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff zum Erhalt der Biodiversität. „Da haben wir viel bedrucktes Papier, aber zum Erhalt der Artenvielfalt ist das nicht geeignet“, sagt die bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende, Dr. Claudia Dalbert.

„Grundlage unseres Lebens – Ist die Artenvielfalt noch zu retten?“, so lautete der Titel des fünften Zukunftsdialogs der bündisgrünen Fraktion im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ im Bernburg im Metropol Theater.

Dalbert: „Die Artenvielfalt ist ein komplexes System. Aus diesem Grund schrecken viele Menschen davor zurück, sich damit zu beschäftigen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist aber davon überzeugt, dass die Artenvielfalt unsere Lebensgrundlage ist.“

„Die Arten wieder in die Landschaft zurück zu bekommen, ist ganz schwierig“, bestätigt denn auch Dr. Sabine Tischew (Professorin für Vegetationskunde und Landschaftsökologie an der Hochschule Anhalt) die immense Bedeutung des Kampfes für die Artenvielfalt. „Wir wünschen uns hier in Sachsen-Anhalt eine intensivere Beratung der Landwirtinnen und Landwirte durch die Naturschutzbehörde – das ist oft auch ein personelles Problem, weil die Ämter zu wenig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die in der Thematik drin stecken.“

Auf die immense Bedeutung des Zusammenspiels von amtlichen Naturschutz und ehrenamtlichen Naturschutz weist auch die Referatsleiterin aus dem hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Renate Labonté hin. „Die Situation der Artenvielfalt ist in Sachsen-Anhalt ähnlich wie bei uns in Hessen: Überall besteht großer Handlungsbedarf, um die Biodiversität zu erhalten. Es sind die gleichen Problemen, die gleichen Lösungsansätze – und da ist so ein Austausch sehr gut.“

„Naturschutz ist derzeit in Teilen der Bevölkerung mit einem negativen Image besetzt. Hier müssen wir entgegensteuern“, stimmt auch der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dietmar Weihrich, der hessischen Referatsleiterin zu. „Wir müssen zeigen, dass der Natur- und Artenschutz etwas Schönes ist, dass er wichtig für die kulturelle Identität ist. Biodiversität muss als gesellschaftliche Aufgabe begriffen werden.“

„Die Artenvielfalt geht ungebremst in den Keller“, warnt BUND-Landesgeschäftsführer, Oliver Wendenkampf. Mit Blick auf die Biodiversitätsstrategie sagt er, dass es mit ihr in Sachsen-Anhalt nicht gelingen kann, das Aussterben von Arten zu stoppen. „Der Aktionsplan der Landesregierung ist kein Aktionsplan. Er dokumentiert lediglich, was die Naturschutzverbände Gutes gemacht haben.“

Nach der Diskussion im Metropol Theater in Bernburg sind für die Fraktionsvorsitzende Dalbert drei Säulen entscheidend: Der Erhalt der Artenvielfalt kann nur zusammen mit den Landwirten, den Anglern, den Jägern und vielen anderen gelingen, die von der Natur leben. Zweitens ist die Umwelt-Bildung entscheidend. Damit muss schon in den Kitas und den Schulen begonnen werden. Drittens muss auch in der Stadt gezeigt werden, was Artenvielfalt bedeutet. Auch hier muss für den Erhalt der Artenvielfalt geworben werden.

 „Wir müssen die Artenvielfalt näher an die Menschen ran bringen.“

Claudia Dalbert, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kategorie

Umwelt

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