Deichrückverlegungen und Flutungspolder: Dalbert stellt Programm „Mehr Raum für unsere Flüsse“ vor – Dalbert spricht von „Generationenaufgabe“ und kündigt Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an – neue Informationsbroschüre liegt vor

20.08.20 –

Magdeburg. Die extremen Hochwasserereignisse von 2002 und 2013 haben deutlich gezeigt, dass mit dem Bau von Deichen auf vorhandenen Trassen allein ein wirksamer Hochwasserschutz nicht dauerhaft realisiert werden kann. Deshalb wurde im Jahr 2016 das Programm „Mehr Raum für unsere Flüsse“ ins Leben gerufen. Das inzwischen fortgeschriebene Programm hat Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert heute in Klietz in der Altmark vorgestellt.

Einleitend sagte die Ministerin: „Viel zu heiß, viel zu trocken – das Extremwetter hat uns in Sachsen-Anhalt fest im Griff. Wir müssen damit rechnen, dass derartige Wetterereignisse, aber auch Starkregen und Hochwasser zukünftig immer häufiger auftreten – das sind die spürbaren Auswirkungen der Klimakrise!“

Die Unberechenbarkeit der Ereignisse stelle die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen, so die Ministerin weiter. „Wir wollen so gut wie möglich vorbereitet sein und das Schutzniveau nicht nur erhalten, sondern im Sinne eines nachhaltigen Risikomanagements gezielt verbessern. Deshalb haben wir das Programm ‚Mehr Raum für unsere Flüsse‘ ins Leben gerufen“, erläuterte sie. „Kerngedanke des Programms ist, Raum für unsere Flüsse zu schaffen indem wir Deiche versetzen, Möglichkeiten zum Hochwasserrückhalt schaffen und unsere Flüsse an ihre ursprünglichen Auen anbinden. Das ist eine Generationenaufgabe.“ In der vorgestellten Broschüre werden 33 Maßnahmen dargestellt, mit denen eine zusätzliche Retentionsfläche von rund 16.000 Hektar gewonnen werden kann.

Auf Basis fundierter Untersuchungen wurden potentielle Standorte gefunden und hinsichtlich ihrer hydraulischen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Eigenschaften vertiefend untersucht. Im Ergebnis dieser Untersuchungen resultierte ein Paket von insgesamt 33 Maßnahmen. Diese umfassen Deichrückverlegungen und Flutungspolder, die sich auf die Flüsse Elbe, Saale, Mulde, Havel, Weiße und Schwarze Elster verteilen.

Dalbert: „Im Ergebnis werden Flusslandschaften entstehen, die im Falle einer Überschwemmung als natürlicher Wasserspeicher dienen und damit eine Entlastung der Flüsse bewirken. Damit tun wir etwas Gutes für den Hochwasserschutz, den Artenschutz und die Auenwälder. Zudem entstehen Flusslandschaften als naturnahe und attraktive Erholungsräume in den ländlichen Räumen in unserem Land.“

Weiterhin kündigte die Ministerin an, frühzeitig die Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Das vorgestellte Programm wird durch eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit begleitet. „Akzeptanz ist für uns ein wichtiger Aspekt in diesem Prozess. Entsprechend möchten wir möglichst viele Menschen frühzeitig vor Ort erreichen und mitnehmen. Wir wollen sinnvolle und möglichst konfliktfreie Lösungen entwickeln“, betonte die Ministerin. Die Broschüre „Mehr Raum für unsere Flüsse – Aufgabe für Generationen“ ist Teil dieses Prozesses. Sie dient dazu Planungen nachvollziehbar und transparent zu erläutern.

 

Hintergrund:

Eine Online-Fassung der Broschüre findet sich auf der Internetseite zum Maßnahmenprogramm: www.hochwasser.sachsen-Anhalt.de.

Die 33 Maßnahmestandorte werden ebenfalls online vorgestellt: https://hochwasser.sachsen-anhalt.de/standorte/

Videos der ersten regionalen Informationsveranstaltungen zum Programm „Mehr Raum für unsere Flüsse“ aus den Jahren 2017 und 2018 gibt es hier: https://hochwasser.sachsen-anhalt.de/dialog/

 

 

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Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt 
Pressestelle 
Leipziger Str. 58 
39112 Magdeburg 
Tel: (0391) 567-1950 
Fax: (0391) 567-1964 
Mail: pr(at)mule.sachsen-anhalt.de

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Landesregierung | Umwelt

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