Hochwasserschutz im Harz: „Enger Dialog mit den Akteuren vor Ort“

17.04.18 –

Umweltministerium legt Bericht vor - Gewässerschauen des LHW mit Landkreis, Stadt und Bürgerinitiative

Nach dem Hochwasser im Juli 2017 im Harz hat das Umweltministerium heute dem Kabinett einen Bericht zum Ergebnis der Schadensaufnahme, der abschließenden Bewertung des Hochwasserereignisses und zum Stand der umgesetzten und geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen vorgelegt. 

Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sagte: „Das Hochwasser hat klar gezeigt, dass wir weiter an der Verbesserung und der Erweiterung der Hochwasserschutzmaßnahmen im Harz arbeiten müssen. So werden die Risikogewässerkulisse im Harz derzeit aktualisiert und Goldbach und Suenbach als Nebengewässer der Ilse hinsichtlich ihres Hochwasserrisikos genauer überprüft. Zur Umsetzung der konkreten Maßnahmen vor Ort ist eine enge Zusammenarbeit aller Akteure notwendig. Die Maßnahmen in Verantwortung der Kommunen und jene in Verantwortung des Landes werden ineinandergreifen. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) wird in einen Dialog treten, um auch alternative Maßnahmenvorschläge zu prüfen.“ 

So finde beispielsweise morgen, am 18. April 2018, eine Sondergewässerschau in Wernigerode statt, an der Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises, der Stadt und der Bürgerinitiative Wernigerode sowie des LHW und des Talsperrenbetriebes (TSB) teilnehmen werden. Ein weiterer Vor-Ort-Termin an der Steinernen Renne sei in Vorbereitung, kündigte die Ministerin an.

An den Pegeln Ilsenburg/Ilse, Steinerne Renne/Holtemme, Mahndorf/Holtemme und Pegel Pfeifenkrug/Goldbach wurden damals neue Höchstwerte der Hochwasserstände gemessen. Das Hochwasser habe zu immensen Schäden geführt: circa 14,7 Millionen Euro an Anlagen und Gewässern 1. Ordnung und mehr als eine Million Euro an Gewässern 2. Ordnung. Das Land habe seit Juli 2017 bereits rund drei Millionen Euro in Sofortmaßnahmen und Schadensbeseitigung investiert, so die Ministerin.

Dalbert machte außerdem auf die Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam: „Wir haben im vergangenen Sommer auch gesehen, dass die schnellen Fließgeschwindigkeiten der sonst kleinen Mittelgebirgsbäche große zerstörerische Kraft haben können. Die Auswirkungen der Klimakrise sind auch in Sachsen-Anhalt messbar und wir müssen mit Starkregenereignissen wie im Juli 2017 immer öfter rechnen. Umso wichtiger ist es, dass die Menschen vor Ort und die Kommunen sich darauf einstellen und für eigene Schutzmaßnahmen sorgen.“

In diesem Zusammenhang wies die Ministerin auch auf die Informationsangebote des Landesbetriebs für Hochwasserschutz hin: In der „Meine Pegel“-App, der „Meine Umwelt“-App oder auf der Website der Hochwasserzentrale seien stets aktuelle Pegelstände verfügbar. Die Unwetterwarnungen des DWD seien ernst zu nehmen. Die topografischen Verhältnisse im Harz mit engen und steilen Tälern und damit kurzen Fließzeiten der Gewässer ermöglichten nur kurze Vorwarnzeiten. Darauf müssten sich die Behörden und die Bevölkerung einstellen, ergänzte die Ministerin.

 

Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt
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Landesregierung | Umwelt

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