Landesdarre in Annaburg: Vom Samen zum Wald – Land erweitert Fläche für Aufbau von leistungsstarken Samenplantagen – Dalbert: „Mit nachhaltigem Waldbau begegnen wir der Klimakrise“

16.01.20 –

Magdeburg. Für den Umbau unserer Wälder hin zu klimastabilen Mischwäldern und für die forstliche Bewirtschaftung wird hochwertiges heimisches Saatgut benötigt. Gegenwärtig verfügt Sachsen-Anhalt über Samenplantagen in einer Größenordnung von rund 87 Hektar. Diese werden bis zum Jahr 2025 um ca. 18 Hektar vergrößert. Für die Bereitstellung von hochwertigen Forstsaatgut für alle Waldbesitzenden ist im Landeszentrum Wald die Landessamendarre im Betreuungsforstamt Annaburg zuständig. Ein Teil der Samenplantagen besteht seit den 1950er Jahren.

Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert erläuterte anlässlich des anstehenden Jahrestages des Orkans „Friederike“ die Zielsetzung der Erweiterung: „Beim Waldbau denken wir schon an Übermorgen. Auf neuen Flächen im Landeswald pflanzen wir Baumarten für die Saatgutbereitstellung, die in der Klimakrise von besonderer Bedeutung sind. Dazu zählen insbesondere die Traubeneiche, die Höhenkiefer, die Schwarzkiefer, die Esskastanie oder die Schwarznuss. So stellen wir sicher, dass wir in Zukunft genügend heimisches Saatgut für Forstpflanzen verfügbar haben. Mit nachhaltigem Waldbau begegnen wir der Klimakrise.“

Das Bundesland Sachsen-Anhalt gehört zu den Ländern mit erheblichem Verjüngungspotential in den Wäldern. Hier findet sich eine hohe Vielfalt an Baumarten auf unterschiedlichen Standorten wie Mittelgebirgen, Hügelland und Tiefland. Hinzu kommt ein hoher Anteil an älteren Nadelholzreinbeständen. Insbesondere für Laubholz sind viele Böden gut mit Nährstoffen ausgestattet.

Neben der natürlichen Verjüngung der Waldbestände erfolgen in Sachsen-Anhalt jährlich auf circa 1.500 Hektar aktive Verjüngungsmaßnahmen wie beispielsweise Aufforstung oder Unterbau. Mit dem Waldumbau wird die Stabilität der Wälder gegenüber Extremwetterereignissen erhöht und die Ertragsleistung wird nachhaltig gesichert.

„Der Orkan Friederike vor zwei Jahren und die Trockenheit danach haben uns gezeigt, wie verletzlich unsere Wälder sind. Es ist jetzt Zeit, sie fit für die Klimakrise zu machen und Waldschäden durch Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall entgegen zu wirken. Der Aufbau von Mischwäldern und die Verbesserung der Waldstrukturen durch Waldränder mit verschiedenen Baumarten, die für den jeweiligen Standort geeignet sind – das ist die richtige Strategie“, erläutert die Ministerin.

Dabei spielt die Auswahl von herkunfts- und identitätsgesicherten Vermehrungsgut eine entscheidende Rolle. Das Forstpflanzenmaterial muss qualitativen Ansprüchen genügen. Daher stellt das Land hochwertiges Saatgut bereit. Aus diesem Saatgut können fachlich autorisierte Forstsamen- und Forstpflanzenbetrieben kleine Bäume für den Wald anziehen.

 

 

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