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31.05.12 –
Kinder sind unsere Zukunft. Eine politische Binsenweisheit. Aber Kindern und Jugendlichen gehört nicht nur die Zukunft, sie bestimmen auch das Jetzt. Mit der Frage, wie man Politik auf „Kinderaugenhöhe“ umsetzen kann, beschäftigte sich die Fachtagung zum Thema Kinderpartizipation, die am Donnerstag, 31.5. im Landtag stattfand und von Claudia Dalbert und der kinder- und jugendpolitischen Sprecherin Cornelia Lüddemann geleitet wurde.
„Kinder und Jugendliche sind in der Lage, auch komplexe Situationen zu verstehen und können daher auch Demokratie lernen. Warum sollten Schülerinnen und Schüler nicht das Recht haben, an wichtigen Entscheidungen teilzunehmen – mit gleichem Gewicht wie Eltern oder Lehrerinnen und Lehrer? Wir wollen heute darüber diskutieren, wie man mehr Kinderpartizipation in Sachsen-Anhalt gestalten kann“, eröffnete Claudia Dalbert die Veranstaltung. Auch berichtete sie von erfreulichen aktuellen Forschungsergebnissen, wonach beispielsweise der Anteil an politisch interessierten Jugendlichen im Zeitraum von 2002 bis 2010 signifikant gestiegen ist.
Einer der Referenten war Kurt Edler, Lehrer aus Hamburg und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe). Der gemeinnützige Verein fördert demokratische Bildung und Erziehung in Schulen und anderen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Mit Themen wie Kindheit im System und möglichen Handlungsperspektiven führte Kurt Edler politische und pädagogische Perspektiven zusammen und betonte: „Demokratie findet in der alltäglichen Lebenswelt statt, nicht nur im Plenarsaal“.
Weitere Referenten waren Prof. Dr. Manfred Liebel von der Internationalen Akademie an der Freien Universität Berlin, Dr. Inés Brock vom Nathusius-Institut für Psychologie, Bildung und Beratung, Prof. Dr. Raingard Knauer von der Fachhochschule Kiel, Manuela Thomas von der Independent Living – Kindertagesstätten für Sachsen-Anhalt gGmbH und Inga Wichmann vom Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V.
Nach einem ersten Teil Vorträgen leitete Cornelia Lüddemann eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „In welchem Verhältnis stehen Rechte und Partizipation?“. Anschließend folgten weitere Vorträge sowie weitere Diskussionen. In der Abschlussrunde wurde darüber gesprochen, welche politischen Impulse in Sachsen-Anhalt nötig sind, um die Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu stärken.
Dass das Thema Kinderpartizipation wichtig und häufig noch unterschätzt ist, darüber waren sich wohl alle TeilnehmerInnen einig. Die sehr gut besuchte Tagung war für alle Beteiligten lehr- und erfolgreich, brachte anregende Diskussionen sowie neue Denkansätze mit sich und lässt darauf hoffen, dass das Thema in Zukunft auch in der breiteren Öffentlichkeit Beachtung findet.
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