In zehn Jahren nur acht Maßnahmen gefördert

13.07.15 –

Statement der kulturpolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Prof. Dr. Claudia Dalbert, zu den Antworten der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage zu „Kunst am Bau“: 

 „Der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff ist die Kunst nichts wert! Dieser Schluss drängt sich mir auf. Die Antworten auf meine jüngste Anfrage hinsichtlich der Kunst am Bau sind dazu ein weiteres Beispiel. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren 119 öffentliche Landeseinrichtungen neugebaut oder vollsaniert. Jedoch nur bei acht dieser Maßnahmen wurde ,Kunst am Bau‘ berücksichtigt; das entspricht 6,7 Prozent. In allen acht Fällen erfolgte die Vergabe in einem nichtoffenen Verfahren. Der Anteil der Baukosten für Kunst am Bau variierte dabei zwischen 0,27 Prozent und 1,60 Prozent. Die Gesamtaufwendungen des Landes in den letzten zehn Jahren für Kunst am Bau beliefen sich auf 447.000 Euro bei einem dreistelligen Millionenbetrag für die Bau- beziehungsweise Vollsanierungsmaßnahmen. Dies sind erschreckend niedrige Zahlen. 

Befremdlich mutet auch die Begründung an, mit der pauschal in der Richtlinie Bau des Landes Sachsen-Anhalts solche Maßnahmen beantragt werden können: ,Bei Baumaßnahmen des Landes sind Leistungen zur künstlerischen Ausgestaltung an bildende Künstler zu vergeben, soweit Zweck und Bedeutung der Baumaßnahmen dieses rechtfertigen.‘ Hochschulen, Landesschulen, Finanzämter – alles öffentliche Orte mit Baumaßnahmen ohne Kunst am Bau. Kunst ist essentieller Bestandteil von Kultur und eines lebendigen öffentlichen Lebens. Bei einer Landesregierung, die an der Bildung kürzt, ist es leider folgerichtig, dass sie zeitgenössische Kunst als minder wichtig erachtet.“

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Kultur

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