Investitionen in die Zukunft

Es gibt zwar eine Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung, die das Ministerium für Arbeit und Soziales unterstützt, aber eine eigene Datenerhebung zum Thema Schulverpflegung führt die Landesregierung nicht durch. Das ist das zentrale Ergebnis einer Kleinen Anfrage der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

08.05.12 –

Es gibt zwar eine Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung, die das Ministerium für Arbeit und Soziales unterstützt, aber eine eigene Datenerhebung zum Thema Schulverpflegung führt die Landesregierung nicht durch. Das ist das zentrale Ergebnis einer Kleinen Anfrage der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

"Wer sich in der Schule gesund ernährt, dem fällt das Lernen leichter", sagt die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert. Aus diesem Grund habe ihre Fraktion mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung hierzu den Sachstand erfahren wollen. "Die Arbeit der Vernetzungsstelle der KiTa- und Schulverpflegung umfasst vier Schwerpunkte: Strukturentwicklung, Qualitätssicherung, Fortbildung und Vernetzung. Für diese Aufgaben braucht sie meiner Meinung nach Fakten über den Stand der Schulverpflegung. Diese Fakten sollten dann auch der Landesregierung vorliegen", sagt die Fraktionsvorsitzende Dalbert. Schon in der Vorbemerkung zu den Antworten zieht sich die Landeregierung jedoch auf die Aussage zurück, dass sie "keine eigenen Datenerhebungen" zur Schulverpflegung durchführt. Dies spiegelt sich dann auch in den Antworten wider: Bei fast einem Drittel der Fragen antwortet die Landesregierung damit, dass ihr keine Informationen vorliegen. Dalbert: "An welchen Schulen wird Schulernährung durch eine entsprechende Projektarbeit unterstützt? Zur Anzahl der Schulen liegen der Landesregierung keine Informationen vor. Gibt es Zahlen dazu, wie zufrieden die Schülerinnen und Schüler mit dem Mittagsangebot sind? Dazu liegen der Landesregierung keine Informationen vor. Dies sind nur zwei der Fragen, die das Unwissen der Landesregierung widerspiegeln."

Die untergeordnete Rolle der Thematik Schulverpflegung auf der Agenda der Landesregierung beweist auch die Antwort auf die Frage nach den Richtlinien zur Sicherung der Qualität des Schulessens. "Als Maßstab nennt die Landesregierung in ihrer Antwort die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Erfahrungswerte der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung würden jedoch zeigen, dass Qualitätsentwicklung derzeit punktuell und noch nicht flächendeckend stattfindet. Einflussfaktoren, die die vollständige Umsetzung der DGE-Standards erschwerten, seien zumeist das Werteverständnis, bestehende Geschmacksvorlieben und das Zahlungsvermögen oder die Zahlungswilligkeit für gesunde Ernährung. Genau an diesen Punkten sollten verstärkt langfristige Projekte der Landesregierung  ansetzen, damit Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie sich gesund ernähren können", meint Dalbert. "Nur das kann dem Einfluss der Werbung Paroli bieten. Gesunde Schulernährung ist eine Investition in die Zukunft. Wer schon in der Schule lernt, sich gesund zu ernähren, ist robust gegenüber Werbeversprechen und weiß, worauf es bei gesunder Ernährung ankommt."

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Bildung | Parlament

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