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14.04.21 –
Magdeburg. Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert ließ sich heute vor Ort erste Ergebnisse des Projektes „Kooperativer Naturschutz in der Landwirtschaft“ in der Börde zeigen und über die ersten Erfahrungen der Teilnehmenden berichten. Das Modellprojekt läuft seit über einem Jahr und ist in Deutschland einzigartig. Aktuell beteiligen sich 25 Landwirtschaftsbetriebe und setzen auf 160 Hektar Ackerfläche Naturschutzmaßnahmen um. Ziel ist es, den Natur- und Artenschutz in der Landwirtschaft durch die Förderung von Kooperationen zwischen Landwirtschaftsbetrieben und mit Naturschutzinstitutionen zu verbessern und gefährdete Arten besser zu schützen.
„Es liegt auf der Hand, dass Naturschutzmaßnahmen wirkungsvoller umgesetzt werden, wenn Landwirtinnen und Landwirte sie sich zur eigenen Sache machen. Dabei unterstützen wir die landwirtschaftlichen Betriebe ganz gezielt. Naturschutz und Landwirtschaft gehen Hand in Hand, Biotopverbünde entstehen oder werden gestärkt. Wir möchten zeigen, wie gemeinsame Landbewirtschaftung zum Wohle aller in Zukunft gelingen kann“, erläuterte Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert die Ziele des Projektes.
Im Fokus des Projekts „Kooperativer Naturschutz in der Landwirtschaft“ stehen die gefährdeten Arten Rotmilan und der Feldhamster sowie der Insektenschutz. Auch andere Arten wie Ackerwildkräuter oder Feldvögel profitieren. Dafür werden Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) gezielt koordiniert und gemeinsam umgesetzt. Dazu gehören: die Anlage von Erbsenfenstern, von extensiven Wintergetreidestreifen sowie extensivem Sommergetreide. Das am niederländischen Modell orientierte Projekt wird gemeinsam mit der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt geplant und durchgeführt. Bis Ende 2022 stehen dafür Landesmittel in Höhe von 600.000 Euro zur Verfügung. Der Bauernverband Börde e.V. ist ideeller Partner des Projektes.
Urban Jülich, Vorsitzender des Bauernverbandes „Börde“ e.V. sagte dazu: „Wir sind überzeugt, dass mit einer gezielten Förderung der Biodiversität mit dem Fokus auf bestimmte Arten mehr für die Natur erreicht wird. Verbote erreichen oft das Gegenteil: Sie behindern eine gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft und engen unsere wirtschaftlichen Handlungsspielräume für gezielten Artenschutz ein. Das Modellprojekt beweist, dass der Staat nicht alles regeln muss, sondern einen rechtlichen Rahmen und finanzielle Anreize setzen kann, in dem Landwirtschaft und Naturschutz vor Ort Artenvielfalt gezielt fördern. Wir freuen uns, dass Politik und Verwaltung der Landwirtschaft das zutrauen und mit uns die Möglichkeiten ausloten.“
„Ist das Modellprojekt erfolgreich, soll es in der neuen EU-Förderperiode in die Praxis überführt werden“, kündigte Dalbert an. „Durch den kooperativen Ansatz sind der Aufwand und damit die Hürden für die einzelnen Landwirtinnen und Landwirte geringer, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen, zu schützen und Nahrungsquellen anzubieten. Gleichzeitig vernetzen sich Landwirtinnen und Naturschützer und tauschen ihr Know-How aus. Der Dialog ermöglicht eine neue, gemeinsam getragene Landbewirtschaftung. Denn wir alle haben das gleiche Ziel: Das Artensterben stoppen, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.“
Hintergrund:
Seit 1. Januar 2020 führt die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt das Pilotprojekt „Kooperativer Naturschutz in der Landwirtschaft“ durch. Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt. In Kooperation mit den Fachreferaten des Ministeriums, der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Börde, dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte, derzeit 25 Landwirtschaftsbetrieben im südlichen Landkreis Börde und dem Landschaftspflegeverband Grüne Umwelt wird das Projekt gemeinsam umgesetzt.
Ziel ist es zu erproben, wie der in den Niederlanden entstandene kooperative Ansatz zur Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen in Sachsen-Anhalt zur Anwendung kommen kann. Dabei schließen sich Landwirtinnen und Landwirte einer Region in einer Kooperative zusammen, stimmen miteinander und mit dem regionalen Naturschutz die Förderung gebietsspezifischer Arten ab und setzen flexible und angepasste Maßnahmen gemeinsam um. Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt fungiert im Projekt als Kooperative, beantragt die Gelder, reicht die Vergütung aus, koordiniert und kontrolliert die Anlage und Umsetzung der Maßnahmen und steht für die Bilanz der Maßnahmenflächen in der Verantwortung gegenüber den Behörden.
Für die Agrarverwaltung ist Ziel des Projektes, die Rahmenbedingungen hinsichtlich der Umsetzbarkeit des kooperativen Ansatzes zu überprüfen und Anpassungsvorschläge zu erarbeiten.
Mehr Informationen
Ministerium: https://lsaurl.de/Unr1
Stiftung Kulturlandschaft: https://stiftung-kulturlandschaft-sachsen-anhalt.de/blog/project/kooperativer-naturschutz-in-der-landwirtschaft/
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Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Leipziger Str. 58
39112 Magdeburg
Tel: (0391) 567-1950
Fax: (0391) 567-1964
Mail: pr(at)mule.sachsen-anhalt.de
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