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21.03.12 –
Claudia Dalbert fordert mit einem Antrag zur Ersten Phase der Lehramtsausbildung (Drs. 6/895) vom 12.03.2012 die Landesregierung auf, zu diesem Thema einen Bericht zu erstellen und Schlussfolgerungen für zukünftiges Handeln zu ziehen. Die Fraktionen CDU und SPD stellten am 21.03.2012 einen Änderungsantrag (Drs. 6/947), der angenommen wurde.
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert, im Ausschuss für Bildung und Kultur zur Lehramtsausbildung in der Ersten Phase schriftlich zu berichten und mit dem Bericht Schlussfolgerungen für die zukünftige Arbeit in der Ersten und Zweiten Phase der Lehramtsausbildung zu verbinden. Der Bericht soll insbesondere folgende Aspekte berücksichtigen:
1. Bisherige Erfahrungen der Neustrukturierung und Modularisierung der universitären Lehramtsausbildung. Was haben die Veränderungen gebracht und welche Ergebnisse können aus der Modularisierung, die auf eine stärkere Kompetenzorientierung zielt, gezogen werden?
2. Welchen Beitrag hat die modularisierte Studienstruktur geleistet, die Qualität der
Lehramtsausbildung und die Professionalisierung im Lehrerberuf zu verbessern?
3. Wie sollen zukünftig die pädagogischen, psychologischen und didaktischen Anteile in der Lehramtsausbildung aussehen?
4. Wie sollen die modularisierten Lehramtsstudiengänge konzipiert sein, um die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter auf die bildungspolitischen Herausforderungen vorzubereiten?
5. Welche Gründe sind ausschlaggebend für die Beibehaltung des Ersten Staatsexamens und sprechen gegen die Einführung von Bachelor-/Masterabschlüssen bei den allgemeinbildenden Schulen?
6. Prüfungsergebnisse differenziert nach Lehrämtern und Fachrichtungen bei den Ersten Staatsprüfungen seit dem Jahr 2008, dabei sollen die Entwicklung der erreichten Prüfungsnoten, die Entwicklung der nichtbestandenen Prüfungen und der erforderlichen Prüfungswiederholungen berücksichtigt werden.
7. Vorschläge für weitere Reformen, um die weiterhin bestehende Fragmentierung der Lehramtsausbildung zu überwinden und eine stärkere Verzahnung der drei Ausbildungsphasen - Erste Phase, Zweite Phase und Fortbildung – zu erreichen.
Die Berichterstattung zu den Punkten 1 bis 7 und die Schlussfolgerungen sind dem Ausschuss für Bildung und Kultur bis zum Frühjahr 2013 vorzulegen.
Begründung
Die Lehramtsausbildung Erste Phase wurde im Jahr 2007 einer Reform unterzogen.
Demnach wurde beginnend mit dem Wintersemester 2007/2008 in allen Studiengängen für die allgemeinbildenden Schulen modularisierte Studiengänge eingeführt. Die Veränderungen der Studienstruktur erfolgten im Rahmen des Bologna-Prozesses und mit dem inhaltlichen Anspruch, die Qualität der Lehrerbildung und die weitere Professionalisierung im Lehrerberuf zu verbessern.
Die einreichende Fraktion ist der Auffassung, dass die Erste Phase der Lehramtsausbildung ein zentrales Element im Ausbildungsabschnitt der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer darstellt. Sie bildet eine entscheidende Grundlage für die Vermittlung der erforderlichen fachwissenschaftlichen, wissenschaftlich-künstlerischen, bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Kompetenzen.
Vor diesem Hintergrund halten wir es für notwendig, die Ergebnisse und Erfahrungen bei der neu gestalteten Lehramtsausbildung in der Ersten Phase kritisch zu analysieren und den Landtag zu unterrichten. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht besondere Schwerpunkte zum einen in der Bestandsaufnahme der Ergebnisse, der inhaltlichen Strukturierung der Ausbildung und zum anderen in der Frage, wie die modularisierten Lehramtsstudiengänge auf die gegenwärtigen Herausforderungen, mit denen das Bildungssystem konfrontiert ist, angepasst werden können.
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verbindet ihren Antrag zur Berichterstattung mit der Aufforderung zu Schlussfolgerungen, weil sie in diesem Bereich einen Verbesserungsbedarf
sieht. Das bezieht sich zum einen auf den Schwerpunkt in den Bildungswissenschaften. Die Erfahrungen zeigen, dass die Ausbildungsanteile im Bereich der Didaktik, Fachdidaktik und Psychologie erhöht werden müssen. Zum anderen müssen auch die Themen Inklusion und Binnendifferenzierung als Schlüsselkompetenzen in der Ausbildung verankert werden, um die Lehrerinnen und Lehrer auf die Arbeit in unseren Schulen vorzubereiten. Die einbringende Fraktion geht davon aus, dass die Ergebnisse zu Schlussfolgerungen führen, wie zukünftig die drei Ausbildungsphasen stärker miteinander verzahnt werden können.
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