BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Prof. Dr. CLAUDIA DALBERT

Mit Ziegen und Schafen die Artenvielfalt erhalten: Dalbert begrüßt Antrag für Weidetierprämie ab 2022 – Zukunftsaussichten der Schäferinnen und Schäfer schnellstmöglich verbessern – Antrag in Ausschüsse überwiesen

07.05.21 –

Magdeburg. Heute hat der Bundesrat über einen Antrag zur sofortigen Entscheidung zur Einführung einer Weidetierprämie im Rahmen des 4. Änderungsgesetz des Direktzahlungen-Durchführungsgesetz abgestimmt. Ziel war es, bereits ab 2022 – statt erst 2023 – eine gekoppelte Stützung für Schafe und Ziegen, die sogenannte „Weidetierprämie“, einzuführen. Der Antrag fand keine Mehrheit und wurde in die Ausschüsse überwiesen.

Sachsen-Anhalt hatte dem Antrag zugestimmt und Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sagte dazu im Plenum: „Schafe und Ziegen – mit ihrem sprichwörtlichen „goldenen Tritt“ – sind nicht nur als reine Landschaftspfleger, sondern auch als ein Baustein enorm wichtig für eine vielfältige Landwirtschaft. Meine Hoffnung ist, den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Schaf- und Ziegenbestände aufzuhalten und möglichst umzukehren. Mit der gekoppelten Stützung können wir sowohl den Naturschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt unterstützen als auch die Zukunftsaussichten der Schäferinnen und Schäfer verbessern.“

 

Die Rede im Wortlaut:

Es gilt das gesprochene Wort!

„Anrede,

Der Biodiversitätsverlust ist eine der aktuell größten Herausforderungen der Menschheit. Weltweit sind seit Jahrzehnten alarmierende Rückgänge von Arten und Lebensräumen zu beobachten. Es handelt sich hierbei nicht nur um Prozesse in weiter Ferne. Das sukzessive Verschwinden von ehemals blütenreichen Wiesen und die massive Abnahme von Insekten und einst häufigen Vogelarten spielen sich auch direkt vor unseren Augen und Ohren – hier in Deutschland - ab.

Wir müssen deshalb dringender denn je handeln - wir müssen heute handeln! Darum befürworte ich den Antrag Niedersachsens, bereits ab 2022 eine gekoppelte Stützung für Schafe und Ziegen einzuführen.

Denn diejenigen, die hier viel leisten und auch bei Wind und Wetter mit ihren Herden über die Wiesen ziehen, profitieren bislang kaum von sogenannten Direktzahlungen. Denn diese Direktzahlungen sind derzeit an die Fläche gebunden. Und unsere Schaf- und Ziegenhalter*innen haben keine Flächen. Wir müssen gerade den Schäferinnen und Schäfern mit wenig eigenen Flächen endlich eine Einkommensunterstützung zugestehen!

Dabei sehe ich die Schafe und Ziegen – mit ihrem sprichwörtlichen „goldenen Tritt“ – nicht nur als reine Landschaftspfleger, sondern auch als einen Baustein für eine vielfältige Landwirtschaft und Einkommensquelle in den ländlichen Räumen.

Meine Hoffnung ist, dass diese Stützung ein Beitrag dazu ist, den seit Jahren anhaltenden Rückgang der Schaf- und Ziegenbestände aufzuhalten und möglichst umzukehren.

Ich möchte an dieser Stelle aber nicht ausklammern, dass wir die zunehmenden Nutzungskonflikte mit den großen Beutegreifern lösen müssen. Die Ausbreitung des Wolfes stellt insbesondere die Schäferinnen und Schäfer vor teils enorme Herausforderungen. Doch mit den neuen Herdenschutzprogrammen haben wir die Prävention und den Kostenausgleich erfolgreich gestärkt. Und diese Programme brauchen wir weiterhin – wohlbemerkt: neben der gekoppelten Stützung! Ich bin überzeugt, dass es uns mit dieser Kombination der Maßnahmen gelingt, dass der Wolf in unserer Kulturlandschaft leben kann und gleichzeitig Weidetierhaltung möglich bleibt. 

Ich freue mich, dass es den Ländern gelungen ist, sich in der zurückliegenden AMK auf eine gekoppelte Stützung für Schafe, Ziegen und Mutterkühe zu einigen. Und ich freue mich noch viel mehr, dass die Bundesregierung von ihrer Blockadehaltung der letzten Jahre abgerückt ist und diese Einigung auch in den Gesetzesentwurf zum GAP-Direktzahlungengesetz übernommen hat.

Doch dies wird – aller Voraussicht nach frühestens 2023 – eine Unterstützung für die Weidetierhalterinnen und -tierhalter ergeben. Das ist ein ungenutztes Jahr, das wir angesichts der wirtschaftlichen Lage der Schäferinnen und Schäfer und zur Erhaltung der wertvollen Offenland-Lebensräume nicht mehr ungenutzt verstreichen lassen dürfen.

Mit der gekoppelten Stützung für Schafe und Ziegen können wir sowohl den Naturschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt unterstützen als auch die Zukunftsaussichten der Schäferinnen und Schäfer verbessern.

 

Hintergrund

Der Antrag und die Rede sind auf den Seiten des Bundesrates zu finden: Bundesrat - Tagesordnungen & Termine - TOP 28 - 1004. Sitzung des Bundesrates

 

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Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt 
Pressestelle 
Leipziger Str. 58 
39112 Magdeburg 
Tel: (0391) 567-1950 
Fax: (0391) 567-1964 
Mail: pr(at)mule.sachsen-anhalt.de

Kategorie

Landesregierung | Landwirtschaft

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