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26.01.12 –
„Berufsorientierung – ein Thema für den Unterricht in der Grundschule? Wohl kaum und doch nennt die Landesregierung dies als Ziel einer Vereinbarung zwischen der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft und der Pestalozzi-Schule Hohenmölsen." So gibt die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert, die Antworten des Bildungsministeriums auf ihre Kleine Anfrage „Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen in Sachsen-Anhalt" wieder.
Abgesehen vom Alter der Schülerinnen und Schüler einer Grundschule zweifelt Dalbert auch schon rein inhaltlich an der Aussage, das Projekt der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (Mibrag) diene der Berufsorientierung. „Glauben die Verantwortlichen denn wirklich, dass der Braunkohlebergbau in den kommenden Jahren noch so viel Beschäftigungspotenzial liefert? Die Ressourcen werden immer knapper – da garantieren nach meiner Meinung nur der Einsatz von erneuerbaren Energien und die Senkung des Energieverbrauches eine sichere und umweltverträgliche Energieversorgung. Gerade in diesen Bereichen gibt es viele Berufe mit Zukunft, hier müssen die Schülerinnen und Schüler herangeführt werden", sagt Dalbert. Alles andere sei reine Klientelpolitik.
Die Vereinbarung nennt als weiteres Ziel die „Vermittlung von Heimatverbundenheit und Liebe zur Region". Die bündnisgrüne Politikerin Dalbert zweifelt auch an dieser Aussage. „Nein, der Mibrag geht es hier ganz einfach darum, ihr Image aufzupolieren." Klimaschutz, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie erneuerbare Energien sollten auf dem Lehrplan stehen. „Anstatt die Kleinsten so auf die Fragen der Zukunft vorzubereiten, werden sie an eine absolut veraltete Industrie herangeführt."
Grundsätzliche begrüßt es die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dass bereits 47 Prozent der Sekundar- und Gesamtschulen einen Kooperationsvertrag mit einem außerschulischen Partner haben. Bei dieser Altersgruppe mache das Ziel Berufsorientierung Sinn, hier können sich Unternehmen aus der Region einbringen, sagt Dalbert. „Es muss nur gewährleistet sein, dass die Ziele der Kooperationsverträge klar definiert und zukunftsorientiert sind. Außerdem sollten die Vereinbarungen transparent sein. Um dies zu gewährleisten könnten die Schulen sie auf ihrer Internetsite veröffentlichen."
Lesen Sie die Kleine Anfrage (KA 6/7268) mit Antwort der Landesregierung vom 05.01.2012 (Drucksache 6/699)
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