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06.10.15 –
Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drs. 6/1145) vom 29.05.2012 an die Landesregierung. Die Beschlussempfehlung des Bildungsausschusses (Drs. 6/4430) am 06.10.2015.
Der Landtag wolle beschließen:
Begründung
Entgegen gängiger Ausbildungsberufe bilden im Bereich der Kinderbetreuung nicht die zukünftigen Arbeitgeber das Personal selbst aus, sondern die Ausbildung findet weitgehend abgekoppelt vom Ort der späteren Arbeit statt. Entsprechend gibt es kaum Kooperationen von Fachschulen und Kinderbetreuungseinrichtungen. Gleichzeitig dauert die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher in Sachsen-Anhalt inkl. der notwendigen Vor-Qualifizierung zur Aufnahme der Ausbildung in der Regel 5 Jahre. Wohingegen in anderen Bundesländern etwa in Baden-Württemberg, Niedersachsen und dem Saarland 4 Jahre die Regel sind.
Die Struktur der Ausbildung ist vor diesem Hintergrund reformierungsbedürftig. Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer und die Einrichtung einer dualen Ausbildungsstruktur sind dabei vielversprechende Wege, Qualität und Attraktivität der Ausbildung zu steigern. Eine duale Ausbildung bezieht die Arbeitgeber stärker in die Anwerbung und den Ausbildungsprozess mit ein, vermittelt verstärkt Praxiserfahrung für die Auszubildenden und führt zu einer stärkeren Verwurzelung der Auszubildenden in ihrer Region. Welche gangbaren Wege es gibt, die Ausbildung in diesem Sinne neu zu organisieren, soll durch die Landesregierung eruiert, mit den beteiligten Akteuren abgestimmt und folgend in ein Reformkonzept gegossen werden.
In Bezug auf eine duale Ausbildung kann sich die Landesregierung bspw. an dem aktuellen Projekt in Baden-Württemberg orientieren. Dort können Fachschulen für Sozialpädagogik ab dem Schuljahr 2012/2013 auch eine dualorientierte Form der Ausbildung anbieten. Das Modell sieht eine enge Verknüpfung von schulischen und praktischen Ausbildungsphasen vor, indem die Auszubildenden einen Ausbildungsvertrag mit dem Träger einer Kinderbetreuungseinrichtung abschließen und 2 Tage pro Woche in dieser Einrichtung eingesetzt werden.
Zusätzlich müssen, um dem demografischen Wandel begegnen und auf den sich immer schneller wandelnden Arbeitsmarkt besser reagieren zu können, auch die Möglichkeiten verbessert werden, mit einem nicht einschlägigen Berufsabschluss in den Beruf der Erzierherin/des Erziehers einsteigen zu können. Insbesondere um die Männerquote bei der Kinderbetreuung zu erhöhen, ist die Verbesserung des Quereinstiegs eine vielversprechende Option. Diese entscheiden sich häufig erst im höheren Alter, evtl. unter dem Eindruck eigener Vaterschaft, für einen pädagogischen Beruf. Um den Berufseinstieg in diesen Fällen zu ermöglichen ist z. B. eine altersunabhängige Finanzierungsmöglichkeit des derzeit obligatorischen Vorpraktikums und der Ausbildung notwendig. Auch pädagogischen Vorkenntnissen und Ausbildungen muss stärker Rechnung getragen werden.
Prof. Dr. Claudia Dalbert
Fraktionsvorsitzende
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