Ausbildungsplatzgarantie, Modularisierung der Ausbildung, sozialpädagogische Ausbildungsbegleitung, Konfliktlotsen und verbindliche Berufsorientierung: das fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN heute bei der Sitzung des Landtags. Die Politik ist gefordert, um jungen Menschen einen gelungenen Start ins Berufsleben zu ermöglichen“, sagt Claudia Dalbert.

27.02.15 –

Ausbildungsplatzgarantie, Modularisierung der Ausbildung, sozialpädagogische Ausbildungsbegleitung, Konfliktlotsen und verbindliche Berufsorientierung: das fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN heute bei der Sitzung des Landtags. „Fast 30 Prozent der Ausbildungsplätze bleiben in Sachsen-Anhalt jährlich unbesetzt. Ebenso hoch liegt die Vertragsauflösungsquote. Allein diese beiden Zahlen zeichnen ein klares Bild ab: Die Politik ist gefordert, um jungen Menschen einen gelungenen Start ins Berufsleben zu ermöglichen“, sagt Claudia Dalbert.

Die Ausbildungsplatzgarantie ist eine alte gewerkschaftliche Forderung. „Jetzt ist die Politik gefordert. Sie muss aktiv eingreifen, um allen Jugendlichen den Weg in die Ausbildung zu ebnen. Übergangssysteme müssen überflüssig werden – zu diesem Ziel soll sich Sachsen-Anhalt zusammen mit den Kammern und Gewerkschaften verpflichten. Es muss gelten: Wer will, der kann“, sagt Dalbert. „Damit alle Jugendliche, auch solche mit individuellen Ausbildungsbarrieren, die Chance auf einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss haben, wollen wir eine individuelle sozialpädagogische Ausbildungsbegleitung ermöglichen.“

Zwei Ursachen für die hohe Auflösungsquote der Ausbildungsverträge in Sachsen-Anhalt sind Konflikte am Arbeitsplatz und falsche Berufsvorstellungen. Dalbert: „Hier schlagen wir leicht erreichbare Konfliktlotsen vor, die als Moderatoren bei Streitigkeiten helfen können. Und wir fordern eine verbindliche Berufsorientierung an jeder Schule ab der fünften Klasse, auch an den Gymnasien. Nur dies wird eine individuell passende Berufswahl ermöglichen.“

Die Forderung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nach Modularisierung der Ausbildung führt dazu, dass junge Auszubildende Zwischenerfolge verbuchen können. Dalbert: „Diese Form der Rückmeldung ist gerade für junge Menschen enorm wichtig. Nur so erfahren sie, wo sie stehen und können sich über Zwischenerfolge freuen.“ Außerdem erleichtern solche Zwischenzeugnisse die Verbundausbildung, da mancher kleine Betrieb nicht alle Module anbieten kann. „Gerade für Sachsen-Anhalt ist die Modularisierung der Ausbildung extrem wichtig. Aufgrund der kleinteiligen Wirtschaftsstruktur kann nicht jedes Unternehmen jeden Ausbildungsabschnitt anbieten. Durch eine Modularisierung können sich die Unternehmen gegenseitig bei der Ausbildung ihrer Azubis ergänzen“, sagt Dalbert.

„Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, dass wir allen jungen Menschen hier bei uns im Lande einen guten Start ins Berufsleben ermöglichen.“

„Wir müssen jungen Menschen durch eine individuelle Ausbildungsbegleitung den erfolgreichen Start ins Berufsleben ermöglichen.“

Prof. Dr. Claudia Dalbert,

bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN