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14.03.12 –
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt Alarm: Die Schulen in Sachsen-Anhalt verzeichnen einen dramatischen Unterrichtsausfall. "Im Schuljahr 2010/2011 verschlechterte sich die Situation im Vergleich zu den Vorjahren erheblich. Mehr als eine Million Unterrichtsstunden, das sind rund zehn Prozent, wurden nicht erteilt", warnt der GEW-Landesvorsitzende in Sachsen-Anhalt, Thomas Lippmann. "Es gibt einfach nicht genügend Personalreserven. Mit ihrem Personalkonzept spart die Landesregierung die Schulen kaputt. Hier wird auf Kante genäht", stimmt ihm die Vorsitzende der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert, zu.
Der GEW-Landesvorsitzende Lippmann betont, dass der Hauptgrund für diese Entwicklung in der krankheitsbedingten Abwesenheit der Lehrinnen und Lehrer liegt. "Allein der Anteil langzeiterkrankter Lehrkräfte hat sich in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppelt." Grund dafür seien die hohen physischen und psychischen Belastungen. Und das Personalkonzept der Landesregierung verschärfe diese Situation. Es sieht einen weiteren Abbau der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst vor: Als Maßzahl gilt 19:1 (Einwohner/Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst). "Ich weiß nicht, wie das gerade bei den Schulen funktionieren soll. Viele Lehrinnen und Lehrer gehen wegen der großen Belastung lieber früher in Rente, und wenn da niemand nachrückt, kommt es zu dem beanstandeten Unterrichtsausfall", sagt die bündnisgrüne Politikerin Dalbert.
Ohne eine deutliche Verjüngung der Kollegien und eine deutliche Steigerung bei den Neueinstellungen könne der Bildungsauftrag künftig nicht mehr vollständig erfüllt werden, sagt die GEW. "Wir müssen uns doch nicht über Schulstruktur oder Inklusion oder Leistungsdefizite unterhalten, wenn die Basis - der Unterricht - fehlt. Die Landesregierung hat hier nicht genug Vorsorge getroffen", kommentiert Dalbert diese Einschätzung der GEW. Die Ausbildung der Lehrinnen und Lehrer in Sachsen-Anhalt sei zwar besser als in vielen anderen Bundesländern, nur biete Sachsen-Anhalt den Anwärterinnen und Anwärtern nicht genug Plätze für Referendariate an. Dalbert: "So kommt es, dass zu viele der gut ausgebildeten, jungen Menschen uns den Rücken zudrehen und woanders mit ihrem Berufsleben starten."
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