„Mit solch einem Gesetz wäre Sachsen-Anhalt weiter als Bayern“

Tenure-Track-Modelle bieten dem wissenschaftlichen Nachwuchs klare Karrierewege. Hierzu gab es heute ein Fachgespräch der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Im Interview erklärt die Leiterin für Berufsangelegenheiten an der Technischen Universität München, Dr. Anja Bräunig, die Vorteile dieses Modells:

23.01.14 –

Tenure-Track-Modelle bieten dem wissenschaftlichen Nachwuchs klare Karrierewege. Hierzu gab es heute ein Fachgespräch der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Im Interview erklärt die Leiterin für Berufsangelegenheiten an der Technischen Universität München, Dr. Anja Bräunig, die Vorteile dieses Modells:

Warum sind Tenure-Track-Modelle in der Wissenschaft und Forschung so wichtig?

Nur mit Tenure-Track-Modellen können wir Professorinnen und Professoren gesicherte Karrierewege anbieten. International ist das so schon üblich. In Deutschland leider aber noch nicht.

Worin sehen Sie den Vorteil, wenn Tenure-Track-Modelle gesetzlich verankert werden, statt untergesetzlich?

Wir brauchen für die Tenure-Track eine gesetzliche Grundlage. Das ist dann eine politische Willensäußerung: Die Politik bekennt sich zu diesem Modell. Wichtig ist mir dabei, dass die Universitäten selbst entscheiden können, ob sie Tenure-Track-Modelle einführen möchten.

Was halten Sie von dem Gesetzentwurf der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der das Ziel verfolgt, die Möglichkeit der Tenure-Track-Positionen in Sachsen-Anhalt im Hochschulgesetz zu verankern?

Diesen Gesetzentwurf finde ich positiv. Er schafft eine gesetzliche Grundlage für Tenure-Track-Positionen. Er verdeutlicht, dass Sachsen-Anhalt diese Art des Karrierewegs seinen Professorinnen und Professoren anbietet. Mit solch einem Gesetz wäre Sachsen-Anhalt weiter als wir in Bayern.

Wie sind bisher die Erfahrungen der Technischen Universität München mit der Einführung des Tenure-Track-Modells?

Sehr positiv. Wir haben momentan 15 Tenure-Track-Professorinnen und -Professoren berufen. Wir haben auch eine sehr gute Quote von Berufungen aus dem Ausland, rund 40 Prozent. Wir hören immer wieder von den Kandidatinnen und Kandidaten, dass sie sich freuen, dass es endlich diese Möglichkeit des Tenure-Tracks gibt. Das trifft gerade auch auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu, die nach ihrer Promotion ins Ausland gegangen sind. Sie sagen, dass sie nicht nach Deutschland zurückkehren würden, wenn ihnen keine Tenure-Track-Position angeboten würde.

Kategorie

Parlament

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>