Kleine Anfrage (KA 6/7252) mit Antwort der Landesregierung vom 16.12.2011 (Drs. 6/678).

16.12.11 –

Kleine Anfrage (KA 6/7252) mit Antwort der Landesregierung vom 16.12.2011 (Drs. 6/678).

Abgeordnete Prof. Dr. Claudia Dalbert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die KA 5/6418 vom 17. Januar 2008 und die KA 5/7020 vom 22. Januar 2010 geben Antworten auf die Frage, wie viele Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt auf welche Schulformen verteilt sind und wie viele Schülerinnen und Schüler in welchen Schulen mit dem Stand 2010 beschult wurden. Für die politische Einschätzung wer­den aktuelle und spezifischere Zahlen benötigt.

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie viele Grundschulen gibt es an welchen Standorten im Land? Bitte nach Land­kreisen bzw. kreisfreien Städten ordnen und für jede Schule den Standort ange­ben. Bitte auch die Schulen in freier Trägerschaft berücksichtigen.

2. Wie viele Schülerinnen und Schüler werden an der jeweiligen Grundschule im Schuljahr 2011/2012 beschult und wie ist die jeweilige Prognose der Entwicklung der Schülerzahlen für die kommenden drei Schuljahre?

3. Wie hoch ist die derzeit festgelegte Mindestschülerzahl? Unter welchen Umstän­den kann von dieser Regelung abgewichen werden? Wie viele Grundschulen ma­chen im laufenden Schuljahr von diesen Ausnahmeregelungen Gebrauch? Mit wie vielen Abweichungen vom Richtwert wird zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 gerechnet? Wie hoch ist im laufenden Schuljahr die tatsächliche durchschnittliche Mindestschülerzahl?

4. Welche durchschnittliche Schüler-Lehrerrelation war im Grundschulbereich in Sachsen-Anhalt in diesem Schuljahr vorgesehen, welche wird tatsächlich erreicht?

5. Welche durchschnittliche Klassenfrequenz war im Grundschulbereich in Sachsen-Anhalt in diesem Schuljahr vorgesehen, welche wird tatsächlich erreicht? Bitte gliedern Sie die Antwort nach Größenordnungen und Schuljahrgängen.

6. Sieht die Landesregierung für die durchschnittliche Schüler-Lehrerrelation und die Klassengröße eine Absenkung vor, um auf die demografische Entwicklung zu reagieren?

7. Gibt es in Sachsen-Anhalt „Grundschulverbünde“, in denen mehrere Grundschul­standorte organisatorisch eine Einheit als Schule bilden, damit eine effektivere personelle Auslastung gewährleistet ist? Oder ist für die Zukunft an solche ge­dacht?

8. Welche Kosten sind für die Schulträger, an deren Standorten schon Grundschul­schließungen stattgefunden haben, bei der Schließung entstanden bzw. welche Kosten müssen weiterhin laufend beglichen werden? In welchem Verhältnis ste­hen diese Kosten aus Sicht der Landesregierung zu Kosten, die beim Weiterbe­trieb der Schule entstanden wären?

9. Welche Bedeutung haben Grundschulstandorte nach Meinung der Landesregie­rung einerseits für das soziale, gesellschaftliche und kulturelle Leben vor Ort und andererseits die wohnortnahe Grundschule aus pädagogischer Sicht? Wie schätzt die Landesregierung das Problem des Schulsterbens in Sachsen-Anhalt ein? Gibt es ein Handlungskonzept, das auch bei rückläufigen Schülerzahlen die Sicherung wohnortnaher Versorgung mit Grundschulen vorsieht?

10. Wie wird die Entwicklung der Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler in­nerhalb der nächsten 10 Jahre prognostiziert? Welche grundsätzliche Bedeutung hat diese Entwicklung aus Sicht der Landesregierung für die Schulstrukturen in Sachsen-Anhalt?