„Flüsse brauchen wieder mehr Raum!“

Sachsen-Anhalt soll sich intensiver um die Senkung von Treibhausgasemission bemühen. Außerdem werde ein integriertes Lösungskonzept benötigt, damit die Anpassungen an den Klimawandel auch an den Flüssen des Landes gelingen können. Angesichts der zahlreichen extremen Hochwasser stand für die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Suche nach zukunftsfesten Maßnahmen im Fokus der Klimawandel- und Hochwasser-Konferenz in Magdeburg.

07.03.14 –

Klimawandel- und Hochwasser-Konferenz: Flüsse im Wandel

„Flüsse brauchen wieder mehr Raum!“

Sachsen-Anhalt soll sich intensiver um die Senkung von Treibhausgasemission bemühen. Außerdem werde ein integriertes Lösungskonzept benötigt, damit die Anpassungen an den Klimawandel auch an den Flüssen des Landes gelingen können. Angesichts der zahlreichen extremen Hochwasser stand für die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Suche nach zukunftsfesten Maßnahmen im Fokus der Klimawandel- und Hochwasser-Konferenz in Magdeburg. „Das Jahrhundert in Sachsen-Anhalt hat - gemessen an der Wiederholung 100-jährlicher Hochwasserereignisse - an der Elbe in Magdeburg 11 Jahre und in Halle an der Saale 2 Jahre gedauert. Der technische Hochwasserschutz kommt an seine Grenzen. Dabei dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren, dass viele Menschen ihr Hab und Gut schon zum zweiten Mal verloren haben“, sagt die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert.

Der Einladung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN folgten über 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger, die mit den Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik über den Klimawandel und seine Bedeutung für Sachsen-Anhalt diskutierten.

Der Vormittag befasste sich mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen. Ein Ergebnis war, dass Wiederkehrintervalle für Hochwasser nur bedingt angewendet werden können, weil sie statistisch nur begrenzt aussagefähig sind. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben hier klare Grenzen aufgezeigt, da die Wasserstände für die 100-jährlichen Hochwasser ständig angepasst werden mussten. Die Vorträge haben ebenfalls deutlich gemacht, dass Klimamodelle im Detail zwar unterschiedliche Aussagen liefern, im Trend aber übereinstimmen. So muss mit intensiveren und häufigeren extremen Niederschlagsereignissen gerechnet werden. Es kann festgehalten werden, dass es ein Fehler ist, naturnahe Maßnahmen wie Deichrückverlegungsmaßnahmen und die Wiederanbindung von Auen nicht in den Blick zu nehmen. Diese  Maßnahmen sind sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll. Ohne Klimaschutzmaßnahmen wie diese werden die Folgekosten von Hochwasser die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft übersteigen.

Am Nachmittag wurden Best-Practice-Beispiele in den Blick genommen. Dabei wurde deutlich, dass es für einen wirksamen Hochwasserschutz unerlässlich ist, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. „Offenheit schafft Vertrauen“, so lautete das Resümee von Reinhard Vogt von der Hochwasserschutzzentrale Köln und Dr. Astrid Eichhorn, Leiterin des Deichrückverlegungsprojektes Lödderitzer Forst, vom WWF.

„Die Frage ist nicht, ob es zum anthropogen – vom Menschen – verursachten Klimawandel kommt, sondern nur noch, wie gravierend die klimatischen Veränderungen und ihre Auswirkungen voraussichtlich sein werden.“

Dietmar Weihrich, Umweltpolitischer Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 

ReferentInnen waren:

  • Dietmar Weihrich (MdL, Umweltpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, PIK)
  • Prof. Dr. Bernd Hansjürgens (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, UFZ)
  • Steffi Lemke (MdB, Naturschutzpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Dr. Tobias Conradt (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, PIK)
  • Prof. Dr.-Ing. Bernd Ettmer (Hochschule Magdeburg-Stendal)
  • Reinhard Vogt (Stadtentwässungsbetriebe Köln)
  • Dr. Astrid Eichhorn (WWF)

 

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Halle | Parlament | Umwelt

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