Umgang mit der Feldmausplage in Sachsen-Anhalt

Kleine Anfrage (KA 6/8924) mit Antwort der Landesregierung (Drs. 6/4500) vom 21.10.2015.

21.10.15 –

Kleine Anfrage (KA 6/8924) mit Antwort der Landesregierung (Drs. 6/4500) vom 21.10.2015.

Abgeordnete Prof. Dr. Claudia Dalbert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

 

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat am 12. August 2015 aufgrund des starken Auftretens von Feld- und Erdmäusen unter anderem aufgrund des Antrages des sachsen-anhaltischen Pflanzenschutzdienstes die Wirkstoffe Chlorphacinon (Ratron Feldmausköder) und Zinkphosphid (Ratron Giftlinsen) eine Zulassung in Notfallsituationen erteilt.

 

Ich frage die Landesregierung:

  1. Wie haben sich die Populationen der Feld- und Erdmäuse in den letzten 10 Jahren in Sachsen-Anhalt entwickelt? Bitte tabellarisch oder als Diagramm angeben. Falls keine Daten vorliegen, bitte erläutern weshalb nicht und begründen weshalb eine Notfallzulassung erwirkt wurde.
     
  2. Welche Gründe haben zu diesem starken Auftreten der Feld- und Erdmäuse geführt? Wie ist der Zusammenhang zur Bewirtschaftung der Felder zu werten?
     
  3. Wie beurteilt die Landesregierung den Ansatz im Verbreitungsgebiet von Rotmilan und anderen Greifvögeln durch angepasste Landwirtschaft der Mäuseplage entgegenzuwirken?
     
  4. Welche Bedeutung kommt den Feld- und Erdmäusen innerhalb der Nahrungskette zu? Bitte beschreiben.
     
  5. Wie oft wurde in den letzten 10 Jahren eine Notfallzulassung zur Ausbringung von Rodentiziden zur Bekämpfung von Feld- und Erdmäusen erteilt? Bitte auflisten und Wirkstoff angeben.
     
  6. Welche Möglichkeiten der vorbeugenden Maßnahmen bestehen? Wie wird dies im Einzelfall überprüft?
     
  7. Welche alternativen Maßnahmen zur Bekämpfung von Feldmäusen sind der Landesregierung bekannt und aus welchem Grunde werden diese nicht eingesetzt bzw. angewandt? 


    Fragen zum Wirkstoff Chlorphacinon
     
  8. Welche Anwendungsbestimmungen und Auflagen gelten für den Wirkstoff Chlorphacinon? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Einzelfallgenehmigung erteilt werden kann?
     
  9. Welche Dosis darf ausgebracht werden? Ab welcher Dosis ist die Wirkung für die Feld- und Erdmäuse letal? Wie hoch sind die tödlichen Dosen für Rotmilan, Eule und Feldhamster? Bitte jeweils auch NOEL (no observed effect level) und LOEL (lowest observed effect level) angeben. Gibt es Akkumulations- und Magnifikationsprozesse innerhalb der Nahrungskette?
     
  10. Für welche Ackerbaukulturen wurden Anträge zur Ausbringung von Chlorphacinon gestellt? Bitte auflisten. Wurden diese Anträge genehmigt? Bitte in selbiger Tabelle vermerken.
     
  11. Wie wird das Rodentizid Chlorphacinon ausgebracht? Wie wird vermieden, dass Nichtzielorganismen in Mitleidenschaft gezogen werden? Welche Erfahrungen wurden bei vormaligen Ausbringungen gemacht?
     
  12. Gibt es ein Monitoring im Nachgang der Ausbringung? Wenn ja, welche Ergebnisse hatte das Monitoring vergangener Ausbringungen? Wenn nein, warum nicht? 


    Fragen zum Wirkstoff Zinkphosphid
     
  13. Welche Anwendungsbestimmungen und Auflagen gelten für den Wirkstoff Zinkphosphid? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Einzelfallgenehmigung erteilt werden kann?
     
  14. Welche Dosis darf ausgebracht werden? Ab welcher Dosis ist die Wirkung für die Feld- und Erdmäuse letal? Wie hoch sind die tödlichen Dosen für Rotmilan, Eule und Feldhamster? Bitte jeweils auch NOEL (no observed effect level) und LOEL (lowest observed effect level) angeben. Gibt es Akkumulations- und Magnifikationsprozesse innerhalb der Nahrungskette?
     
  15. Für welche Flächen wurden Anträge zur Ausbringung von Zinkphosphid gestellt? Bitte auflisten (Unterteilung in Rückzugsgebiete direkt an Kulturflächen angrenzend, z. B. Ackerrandstreifen, Straßenränder, Böschungen, Straßengräben; Rückzugsgebiete in Kulturflächen, z.B. Inseln von Windenergieanlagen etc.). Wurden diese Anträge genehmigt? Bitte in selbiger Tabelle vermerken.
     
  16. Wie wird das Rodentizid Zinkphosphid ausgebracht? Wie wird vermieden, dass Nichtzielorganismen in Mitleidenschaft gezogen werden? Welche Erfahrungen wurden bei vormaligen Ausbringungen gemacht? Gibt es ein Monitoring im Nachgang der Ausbringung? Wenn ja, welche Ergebnisse hatte das Monitoring vergangener Ausbringungen? Wenn nein, warum nicht?

Kategorie

Parlament | Umwelt

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