EU-LIFE-Projekt EUROKITE – Todesursachen von Rotmilanen werden erforscht – Umweltministerin Dalbert vor Ort bei der Besenderung der Greifvögel

17.06.20 –

Magdeburg. Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert hat heute an der Besenderung von Rotmilanen teilgenommen. Die Besenderung des vom Aussterben bedrohten Greifvogels erfolgte im Rahmen des EU-LIFE-Projektes EUROKITE.

„Der Rotmilan ist eine von 19 Arten, für die wir in Sachsen-Anhalt eine besondere Verantwortung haben. Diese Arten sind vom Aussterben bedroht und haben ihre Heimat bei uns im Land. Je besser wir sie schützen und ihre Lebensräume erhalten, desto besser können wir das Artensterben stoppen. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, das LIFE-Projekt EUROKITE auch nach Sachsen-Anhalt zu holen. Im Rotmilanzentrum kann nun genau erforscht werden, wie und warum Rotmilane sterben. Je mehr wir wissen, desto besser können wir diesem besonderen Greifvogel das Überleben sichern“, erläutert Umweltministerin Dalbert das Engagement des Landes.

„Mit diesem Projekt wird es erstmals möglich sein, ein detailliertes Bild der wahren Todesursachen beim Rotmilan zu ermitteln und damit eine große Wissenslücke bei der Erforschung des Rotmilans zu schließen.“, ergänzt Martin Kolbe, Leiter des Rotmilanzentrums am Museum Heineanum in Halberstadt.

Die EU-Kommission hat das LIFE-Projekt „EUROKITE - grenzübergreifender Schutz des Rotmilans in Europa durch Reduzierung von Menschen verursachter Mortalität“ - Kurzbezeichnung: LIFE EUROKITE - im Dezember 2019 bewilligt. Antragsteller ist die Mitteleuropäische Gesellschaft zur Erhaltung der Greifvögel (MEGEG) mit Sitz in Österreich. Ziel des LIFE-Projektes ist es, die Todesursachen von Rotmilanen in ganz Europa aufzuklären und gegen die häufigsten von Menschen verursachten Gefahren Maßnahmen zu ergreifen. Wenn die häufigsten menschengemachten Todesursachen ermittelt wurden, werden konkrete Handlungsempfehlungen erfolgen, um diese zu minimieren.

Mit dem nördlichen Harzvorland und dem Fiener Bruch befinden sich zwei Projektregionen in Sachsen-Anhalt. Diese werden durch das Rotmilanzentrum am Museum Heineanum in Halberstadt betreut. In beiden Gebieten sollen Rotmilanbrutpaare erfasst und ein Teil der Jungvögel mit GPS-Sendern versehen werden. Sterben besenderte Rotmilane in Sachsen-Anhalt, werden diese vom Rotmilanzentrum dokumentiert und die genaue Todesursache bestimmt. Weiterhin wird das Rotmilanzentrum auch an der Ausarbeitung von Standards mitwirken, welche im Projekt Anwendung finden. Dazu zählt auch die Etablierung einer detaillierten Methode zur Dokumentation von Todfunden.

Das Rotmilanzentrum dient als Knotenpunkt und als Koordinator bei der Suche und der Bergung von besenderten Rotmilanen, die in Deutschland versterben. Es wird die „Internationale Rotmilan-Schlafplatzzählung“ in Sachsen-Anhalt koordiniert. Zudem wird eine umfangreiche Literatursammlung zum Rotmilan bereitgestellt und gepflegt. 

 

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Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt 
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39112 Magdeburg 
Tel: (0391) 567-1950 
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