Integration von Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund: „Zeit von Einzelprojekten muss aufhören“

Die Zahl der Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund ist in den vergangenen zehn Jahren – vom Schuljahr 1992/93 bis zum Schuljahr 2012/13 – dramatisch gestiegen. Sie wuchs von 313 auf 3303; eine Verzehnfachung. Das ergab eine Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Die uns vorliegenden Zahlen belegen, dass in allen Schulformen und auf allen Ausbildungsniveaus junge Menschen mit Migrationshintergrund integriert werden müssen. [...] Die Anforderungen an die Integration werden damit immer vielfältiger“, sagt Claudia Dalbert.

12.09.14 –

Die Zahl der Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund ist in den vergangenen zehn Jahren – vom Schuljahr 1992/93 bis zum Schuljahr 2012/13 – dramatisch gestiegen. Sie wuchs von 313 auf 3303; eine Verzehnfachung. Das ergab eine Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

„Die uns vorliegenden Zahlen belegen, dass in allen Schulformen und auf allen Ausbildungsniveaus junge Menschen mit Migrationshintergrund integriert werden müssen. Die Zahlen zeigen, dass darüber hinaus die jungen Menschen aus immer mehr Ländern zu uns kommen. Die Anforderungen an die Integration werden damit immer vielfältiger“, sagt die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert.

Neben der Anforderung, den jungen Menschen das Ankommen in ihrer neuen Kultur zu erleichtern, komme es bei der Integration vor allem auf die Sprachförderung an. „Hier setzt die Landesregierung bisher auf Fördergruppen oder Förderklassen. Es ist dringend geboten, dass sie hier umdenkt“, sagt Dalbert. „Die Unterschiede der jungen Menschen – sprachlich, kulturell und intellektuell – nehmen immer mehr zu. Wir brauchen eine individuelle Förderung, um den jungen Menschen einen schnellen Weg zum bestmöglichen Schulabschluss gemäß ihrer intellektuellen Fähigkeiten zu ermöglichen. Hierzu bedarf es einer Gruppe von Lehrern und Lehrerinnen mit einer Ausbildung in Deutsch als Zweitsprache, die diese Aufgabe übernehmen.“

Für schulpflichtige, junge Menschen ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung muss dringend die Umverteilungsregelung zwischen Landkreisen flexibilisiert werden. Dalbert: „Der Schulbesuch bei speziellen Lernbedarfen darf künftig nicht mehr von Ausnahmegenehmigungen der Landkreise abhängen.“

„Aufgrund der Verzehnfachung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund an Schulen in Sachsen-Anhalt muss die Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haselhoff sich diesen jungen Menschen im Rahmen ihrer Willkommenskultur annehmen. Die Zeit von Einzelprojekten muss aufhören. Den Worten der Landesregierung müssen nun Taten folgen. Sie muss in ihrem Haushalt zur Umsetzung der Maßnahme finanzielle Mittel bereitstellen.“

Claudia Dalbert, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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Bildung | Parlament

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