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01.02.21 –
Magdeburg. Im Zuge des Gesamtkonzeptes Elbe werden zahlreiche Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Das Projekt „Revitalisierung des Flutrinnensystems im Oberluch Roßlau“ wurde Ende Januar erfolgreich abgeschlossen. Es wurden seit November 2020 Teile des Flutrinnensystems zwischen den Elb-Kilometern 253,0 und 255,0 wiederhergestellt. Das Projekt wurde von der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe in Auftrag gegeben und kostete rund 213.000 Euro.
Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sagte: „Die Elbe ist der längste unverbaute Fluss Europas. Mit 302 Kilometern Flusslauf in Sachsen-Anhalt tragen wir eine besondere Verantwortung für die geschützte Flusslandschaft. Ich freue mich sehr, dass mit solchen Maßnahmen die Elbaue als Feuchtlebensraum wieder zum Leben erweckt wird. Nun kann in der Flussaue das Wasser besser gespeichert werden und zahlreiche Arten wie die Rotbauchunke und der Kranich finden ihren natürlichen Lebensraum vor. Das Land erfüllt damit Schritt für Schritt die Anforderungen des Gesamtkonzeptes Elbe. Außerdem dienen solche Feuchtgebiete als Wasser- und Kohlendioxidspeicher und sind damit ein sehr wirksamer Beitrag zum Klimaschutz.“
Flutrinnen gehören zu den typischen Strukturelementen der Aue. In ihnen fließt ab einem bestimmten Wasserstand das für die weite Auenlandschaft lebensspendende Flusswasser. Im Projekt wurde ein Teil der Flutrinnen in ihrer Funktion renaturiert. Dies geschah durch Entfernung von Verlandungen, Abgrabungen und Schaffung von Verbindungen zwischen Flutrinnenabschnitten.
2013 wurde das Oberluch letztmalig durch Hochwasser geflutet. Flutrinnen, Feuchtsenken und Altwasser sind zum heutigen Zeitpunkt ausgetrocknet. Grund dafür sind anhaltende Trockenheit und das Ausbleiben von größeren Hochwasserereignissen seit 2013. Durch die nun wieder funktionierenden Flutrinnen werden folgende Naturraumeffekte erzielt:
Hintergrund:
Das Projektgebiet liegt zur Gänze im Biosphärenreservat Mittelelbe. Es wird südlich begrenzt durch den Flusslauf (Elbe), nördlich durch einen Höhenzug, auf dem die Bundesstraße 187 verläuft. Dieser Höhenzug markiert die Grenze zwischen dem Elbtal und dem Fläming. Das Projektgebiet hat mehrfachen Schutzstatus; es ist Teil des FFH-Gebietes „Dessau-Wörlitzer Elbauen“, Europäisches Vogelschutzgebiet und zudem Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes (LSG) „Mittlere Elbe“. In Entfernung von rund 100 Meter zur Elbe befindet sich das betreffende Flutrinnensystem. Im Projektgebiet befindet sich eine militärische Verkehrs-, Befestigungs- und Verteidigungsanlage (sog. „Versuchsbrücken“). Das technische Denkmal wird von dem Flutrinnensystem gekreuzt, blieb im Zuge der Baumaßnahme jedoch unberührt. Die Nutzung des Grünlandes wird durch Schafbeweidung bzw. naturschutzgerechte Mahd erfolgen. Eigentümer bzw. Verpächter der Fläche ist die DBU Naturerbe GmbH.
Die planerischen Vorarbeiten wurden durch das Leipziger Ingenieurbüro Fichtner Water & Transportation geleistet, Bauarbeiten vor Ort verrichtete die Oranienbaumer Tiefbau, Umwelt- und Gewässerpflege GmbH (TUG). Momentan wird bei einem mittleren Hochwasser das Einströmen von Wasser ins Flutrinnensystem noch durch einen ehemaligen Sommerdeich verhindert. Die Öffnung des Sommerdeiches ist bereits über das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Dresden geplant.
Angesichts der Bedeutung und der Gefährdung der Feuchtlebensräume weltweit wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar ein völkerrechtliches Abkommen zum Schutz dieser Gebiete geschlossen. Es stellt ausgewiesene Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung unter besonderen Schutz. In Sachsen-Anhalt gibt es gesamt drei Feuchtgebiete internationaler Bedeutung; zwei davon liegen im Biosphärenreservat Mittelelbe:
- Niederung der Unteren Havel / Gülper See / Schollener See
- Aland-Elbe-Niederung und Elbaue Jerichow
Das dritte Gebiet in Sachsen-Anhalt ist der Helmestausee Berga-Kelbra.
Link zum Gesamtkonzept Elbe: https://www.gesamtkonzept-elbe.bund.de/
Link zum Biosphärenreservat Mittelelbe: www.mittelelbe.com
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Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Leipziger Str. 58
39112 Magdeburg
Tel: (0391) 567-1950
Fax: (0391) 567-1964
Mail: pr(at)mule.sachsen-anhalt.de
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