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14.09.16 –
Der 33. Deutsche Naturschutztag (DNT) wird heute in Magdeburg eröffnet. Noch bis Freitag steht der Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal ganz im Zeichen des DNT-Mottos „Naturschutz und Landnutzung – Analysen, Diskussionen, zeitgemäße Lösungen“. Veranstalter der größten Fachtagung des Naturschutzes in Deutschland mit etwa 600 Teilnehmenden sowie 150 Referentinnen und Referenten sind der Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Deutsche Naturschutzring (DNR) und erstmals das Land Sachsen-Anhalt.
„Naturschutz und Landnutzung“ – das Schwerpunktthema des 33. DNT lässt sich durch folgende drei Feststellungen umreißen: Intensive Landnutzungen sind nach wie vor die wichtigsten Ursachen für den Verlust von Tier- und Pflanzenarten in Europa. Deshalb ist ein Umsteuern – auch in Deutschland – dringend geboten. Dabei kann eine Kooperation von Naturschützern und Landnutzern zukunftsweisend sein.
Heinz-Werner Persiel, Vorsitzender des BBN, bezog unter anderem Stellung zur finanziellen Förderung von Naturschutz, insbesondere im Bereich der Schutzgebiete und der Landwirtschaft. Persiel: „Die verschiedenen Schutzgebiete und die Flächen des Nationalen Naturerbes haben eine besondere Bedeutung für den Naturschutz. Der Staat hat hier eine große Verantwortung für das Allgemeinwohl. Eine aufgabengerechte und leistungsfähige Finanzierung durch den Bund und die Länder sind hierfür erforderlich.“ Beispielsweise sollten Anstrengungen hin zu einem gemeinsam von Bund und Ländern getragenen Schutzgebietsprogramm oder auch zur Implementierung des länderübergreifenden Biotopverbunds verstärkt werden.
Im Hinblick auf finanzielle Förderungen griff BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel den Ball von Heinz-Werner Persiel auf und machte sich erneut für den Grundsatz „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ stark, das derzeit in der EU-Agrarförderung völlig zu kurz komme. Es müsse Schluss sein mit dem Gießkannenprinzip, nach dem derzeit das Geld verteilt werde, so die BfN-Präsidentin. „Ein Lösungsansatz könnte zum Beispiel die Bildung eines eigenständigen EU-Biodiversitätsfonds sein oder auch eine deutlich bessere Integration der Biodiversitätsförderung in den bestehenden Fonds.“
Prof. Dr. Claudia Dalbert, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie in Sachsen-Anhalt sagte: „Ich unterstütze den Grundsatz, dass öffentliche Gelder nur für öffentliche Leistungen gezahlt werden sollen. Bei der Weiterentwicklung der Agrarpolitik setze ich auf eine Modifikation des derzeitigen Säulenmodells. Die aktuellen Greeningvorgaben sind zurzeit ökologisch nicht sehr ambitioniert, d. h. wir müssen das Greening von hell- zu dunkelgrünen Maßnahmen schärfen. Die Kappung der Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. und das gastgebende Bundesland 2016 2 Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände Zahlungen in Abhängigkeit von der Größe der Betriebe lehne ich ab, da die Betriebsgröße keine Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit eines Betriebes zulässt.“
DNR-Vizepräsidentin Undine Kurth betonte, wie wichtig umfassende Ansätze bei der Lösung gesellschaftlicher Fragen sind. Sie hob aber gleichzeitig die Bereitschaft vieler gesellschaftlicher Partner, beispielsweise aus Religionsgemeinschaften, Sportverbänden, oder aus Unternehmen hervor, mit dem Naturschutz strategische Kooperationen einzugehen und diese auszubauen. „Ziel ist es, mit Naturschutz ein gutes Leben für alle Menschen zu erreichen und den Naturschutz zu einer gesellschaftlichen Aufgabe zu erklären und diese Erklärung auch mit Leben zu erfüllen“, sagte Udine Kurth. Die Diskussionen im Rahmen des DNT seien ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Das Programm des 33. DNT setzt nicht nur auf bewährte Formate wie Plenumsvorträge und Fachveranstaltungen, sondern wartet auch mit neuen Formaten auf, die sich in erster Linie an den Nachwuchs richten: So haben junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, ihre Arbeiten darzustellen. Des Weiteren gibt es ein Mentoring-Programm, bei dem junge Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Inhalte und Struktur des DNT erleben können. Exkursionen, unter anderem in den Nationalpark Harz, in den Naturpark Drömling, zu den Salzwiesen in Sülldorf sowie ein attraktives Begleitprogramm der Stadt Magdeburg runden das Vortrags- und Diskussionsprogramm ab.
Zu den Medienberichten über den 33. Deutschen Naturschutztag
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