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23.08.18 –
Magdeburg. Im Februar hatte Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert Landwirtinnen und Landwirte des Landkreises Harz aufgerufen, sich an den ersten Grünlandmeisterschaften in Sachsen-Anhalt zu beteiligen. Am Donnerstag fand die feierliche Preisverleihung im Fürstensaal der Staatskanzlei statt.
Die Ministerin sagte: „Ziel unseres Aufrufes ist es, die Verdienste der Landwirtinnen und Landwirte zum Erhalt von natürlichem Grünland zu würdigen. Gleichzeitig wollen wir auf die Bedeutung der Pflege von Wiesen und Weiden für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt aufmerksam machen.“
Sie dankte der Jury herzlich für ihr Engagement: „Unsere Jury hat auf den Vor-Ort Terminen mit viel Sach- und Fachkunde nach ökologischen und landwirtschaftlichen Kriterien die Ausstattung der Flächen und deren Bewirtschaftung eingeschätzt und ist zum Schluss gekommen, in zwei Kategorien auszuzeichnen. Daher gibt es jeweils einen ersten Platz in den Kategorien Flachlandwiese und Bergwiese.“
In der Kategorie „Flachlandwiese“ wurde Olaf Edel für seine Wettbewerbsfläche in Südhanglage oberhalb der Eine mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Jury schätzte die Fläche wie folgt ein:
„Es handelt sich um eine blütenreiche Wiese im Unterharz mit teilweisen Übergängen zu Halbtrockenrasen. Sie ist dem Lebensraumtyp magere Flachland-Mähwiese (LRT 6510) zuzuordnen. Der kräuterreiche Bestand der mageren Glatthaferwiese präsentiert sich mit einem ausgewogenen Verhältnis von Gräsern, Kräutern und Leguminosen. Die beeindruckende bunte Blütenpracht wird getragen von Margerite, Wiesenglockenblume, Wiesenrotklee und gelbblühenden Kleearten. Damit bietet das Blütenangebot einer Vielzahl von Insekten einen reich gedeckten Tisch. Diese Wiese ist ein ästhetisches Kleinod und hebt sich inmitten von artenarmen Grünlandflächen des Umlandes ab.
Die Bewirtschaftung erfolgt durch zweimalige Beweidung mit Fleckvieh nach den Kriterien des ökologischen Landbaus. Mit einer hervorragenden Weidepflege wird insbesondere aktiv invasiven Neophyten Einhalt geboten. Die ausgewogene Bestandzusammensetzung lässt auf Aushagerung mit hoher Nutzungselastizität schließen. Der verantwortungsvolle Umgang der Grünlandbewirtschaftung steht im Einklang mit naturschutzfachlichen Belangen und landwirtschaftlicher Wertschöpfung.“
Den zweiten Platz belegte Dr. Matthias Bosse Traditionsobst mit seiner Streuobstwiese.
In der Kategorie „Bergwiese“ wurde Brockenbauer Uwe Thielecke für seine Wettbewerbsfläche oberhalb der Talsperre Wendelholz mit dem ersten Platz geehrt. Die Jury schätzte die Fläche wie folgt ein:
„Die Bergwiese oberhalb der Talsperre Wendelholz weist eine sehr gute Ausprägung und einen hervorragenden Erhaltungszustand auf. Blütenbunt und artenreich offeriert sich hier der typische Lebensraumtyp einer Berg-Mähwiese (LRT 6520) des Oberharzes abseits von touristisch erschlossenen Wanderwegen mit interessanter Reliefgestaltung. Mit einer regionaltypischen Ausprägung am Rande des Devonkalkgebietes findet sich ein betont hoher Kräuterreichtum im Pflanzenbestand. Dieser lockt zahlreiche Insekten an, auch seltene Tagfalterarten wie der Lilagold-Feuerfalter haben hier ihren Lebensraum. Kleinstrukturen wie Gehölzgruppen, flachgründige Bereiche und Senken werten das Landschaftsbild zusätzlich ästhetisch auf. Der auf der Wiese anzutreffende Artenreichtum charakterisiert den verantwortungsvollen Verzicht auf eine intensivere Nutzung und Düngung.
Die Bewirtschaftung erfolgt durch Beweidung mit Rindern der Rasse Harzer Rotes Höhenvieh nach den Kriterien des ökologischen Landbaus. Der futterwüchsige Standort bietet den Weidetieren eine zufriedenstellende Futterqualität. Der bewusste und verantwortungsvolle Umgang der Grünlandbewirtschaftung steht im Einklang von naturschutzfachlichen Belangen und landwirtschaftlicher Wertschöpfung. Kürzeste Wege von der Veredlung des Aufwuchses über Rinder mit Hofschlachtung, Direktvermarktung und Gaststättenbetrieb kennzeichnen den regionalen Wertschöpfungskreislauf.“
Den zweiten Platz belegte Brockenbäuerin Sarah Thielecke mit ihrer Waldwiese.
Kriterien für die Bewertung waren zum einen der Zustand der Fläche aus naturschutzfachlicher Sicht, wie der Kennartenerfassung, die Blühaspekte und die Ausgewogenheit eines Gräser-Kräuter-Leguminosen-Gemisches im Bestand, zum anderen die Bewirtschaftung und landwirtschaftliche Verwertung.
Quelle:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Leipziger Str. 58
39112 Magdeburg
Tel: (0391) 567-1950
Fax: (0391) 567-1964
Mail: pr(at)mule.sachsen-anhalt.de
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