Zu dünne Personaldecke an den Schulen: „Dramatische Situation“

07.10.15 –

Die heutige Pressekonferenz der GEW Sachsen-Anhalt zu Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt zeigt, dass der seit Jahren anhaltende Aufschrei nach einer zukunftsfesten Unterrichtsversorgung an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen kein Ende findet. Die Bildungspolitik der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff ist katastrophal. Dazu Statements der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Prof. Dr. Claudia Dalbert:

„Schauen wir uns die von der GEW vorgelegten Zahlen zu Unterrichtsversorgung an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt an, wird die Dramatik der Situation deutlich. Die Unterrichtsversorgung an Schulen in unserem Bundesland wird zunehmend schlechter. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler hat in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen. Gleichzeitig sank das Gesamtarbeitsvermögen: Nur 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben eine Unterrichtsversorgung von 103 Prozent und mehr. Im Gegensatz dazu haben 57 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent und weniger. 17 Prozent müssen sich sogar mit weniger als 95 Prozent zufrieden geben. Das ist ein unzumutbarer Zustand.“

„Es ist keine große Kunst voraussehen, dass dieser schulpolitische Kurs der Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff ein Desaster für die Unterrichtsversorgung in den nächsten Jahren bedeutet. Erstens müssen jetzt zügig alle ausgeschriebenen Lehrerstellen besetzt werden. Zweitens brauchen wir alleine im laufenden Schuljahr die Neueinstellung von mindestens 180 zusätzlichen Lehrkräften. Nur so ist ein vernünftiger Unterricht gewährleistet. Wir brauchen eine Unterrichtsversorgung von 105 Prozent, damit der Unterricht an den Schulen in vertretbarem Maße realisiert werden kann.“

„Diese Entwicklung der letzten Jahre und die aktuelle Situation an den Schulen in Sachsen-Anhalt macht ebenfalls deutlich, dass die Lehrkräfte massiv überfordert sind. Diese Überforderung hat gesundheitliche Folgen für die Lehrerinnen und Lehrer. Vor diesem Problem steckt die Landesregierung ihren Kopf in den Sand. Das ist eine schlechte Umgangsform des Arbeitgebers Landesregierung mit seinen Arbeitnehmern. Auch der Landeselternrat beklagt sich über die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium.“

„Die Landesregierung muss jetzt handeln. Sie muss  mehr Lehrkräfte einstellen. Die Lage darf sich in den kommenden Jahren nicht  noch weiter zuspitzen.“

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Bildung

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