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09.08.11 –
Gleichgültigkeit: Dr. Claudia Dalbert beschreibt so das Versagen der Landesregierung bei der Umsetzung des Jahrgangsübergreifenden Unterrichts. „Das Modell ist für die Schuleingangsphase in der Grundschule uneingeschränkt gut, aber Haseloffs Große Koalition hilft den Schulen nicht bei der Umsetzung“, ärgert sich die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Bereits seit 2005 sollen die Grundschulen das Konzept des Jahrgangsübergreifenden Unterrichts im Rahmen der Schuleingangsphase berücksichtigen. Ein Nachfragen der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ergab jetzt, dass nur ein Drittel der Grundschulen dieses Element „häufig wählt“. „Diese Zahl beweist, dass die Grundschulen hier Hilfe brauchen“, ermahnt Dalbert die Regierung Haseloffs zu mehr Engagement.
Angesichts der Fakten aus dem Kultusministerium läuten, dröhnen, donnern bei Dalbert sämtliche Alarmglocken! Nach Angaben der Landesregierung brauchten etwa zehn Prozent der Kinder die kompletten drei Jahre der Schuleingangsphase. „Diese Zahl der ,Sitzenbleiber‘ ist unnatürlich hoch. Wie hilft die Landesregierung den Schulen, um das Konzept wirkungsvoller zu nutzen?“, fragt Dalbert. Außerdem habe Haseloffs Regierung nur die Zahl für die dreijährige Verweildauer parat, wie viele der Schülerinnen und Schüler aber – dank des Modells – schon nach einem Jahr den Stoff von vorher zwei Jahren beherrschen, darüber schweigt sich Haseloffs Regierung aus, ärgert sich die Grünen-Politikerin.
Auch eine Analyse der Abhängigkeit zwischen Dauer der Schuleingangsphase und Empfehlung für ein Gymnasium oder eine Sekundarschule bleibt die Landesregierung schuldig. Dalbert: „So fehlt hier die Datenbasis, um einschätzen zu können, wie der Jahrgangsübergreifender Unterricht die Schülerinnen und die Schüler auf die Zeit nach der vierten Klasse vorbereitet.“
Die Angaben aus dem Kultusministerium zeigten wenig Willen zur Umsetzung, eine Politik des „Laisser-faire“, meint die Grünen-Politikerin. So würde beispielsweise an größeren Schulen in Deutsch und Mathematik noch weitgehend jahrgangshomogen unterrichtet. „Gerade hier sollten die Schulen aber das jahrgangsübergreifende Konzept praktizieren, gerade hier können die Schnelleren den Langsameren helfen und davon selbst profitieren.“
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