Schulverläufe: der Weg zum Abitur

28.01.16 –

„Maßnahmen für eine Unterstützungs-Kultur ergreifen“

Statements der Fraktionsvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Prof. Dr. Claudia Dalbert, im Rahmen der heutigen Debatte über ihre Große Anfrage zu „Der Weg zum Abitur in Sachsen-Anhalt – Karriereverläufe der Schülerinnen und Schüler“:

 „Genaue Zahlen dazu, wie es mit den Bildungsverläufen der gymnasialen Schülerinnen und Schülern aussieht, hat die Landesregierung nicht. Ihr liegen keine Erkenntnisse zu den Bildungsverläufen vor.“

„Die vorliegenden Daten sprechen eine klare Sprache für längeres gemeinsames Lernen. Wenn wir feststellen, dass wir nach der sechsten Klasse signifikant viele Schülerinnen und Schüler haben, die besser auf das Gymnasium als die Sekundarschule gehen sollten, dann ist dies ein klarer Hinweis auf längeres gemeinsames Lernen. Dies ist eine klare Ansage, dass wir die Gemeinschaftsschulen stärken müssen. Hier wird nämlich nicht so früh eine Festlegung getroffen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schlägt hier auch Schulverbünde zwischen Grundschulen und Gemeinschaftsschulen vor, sodass dieser Übergang besonders gut organisiert werden kann.“

 „Die Zahlen zeigen, dass es mehr ein Klima des Abgebens gibt, wenn Probleme auftauchen, als ein Klima des Förderns und Lückenschließens. Hier ist ein Umsteuern dringend notwendig. Hier müssen wir uns die Ausbildung, aber auch die Fort- und Weiterbildung angehender Lehrinnen und Lehrer genau anschauen.“

 „Die Oberstufenverordnung in Sachsen-Anhalt benachteiligt unsere Abiturientinnen und Abiturienten im Vergleich zu denen aus anderen Bundesländern. Hier müssen wir Gerechtigkeit herstellen.“

 „Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um eine Unterstützungs-Kultur in den Gymnasien zu erreichen. Wir müssen mehr Menschen ermöglichen, hier bei uns in Sachsen-Anhalt das Abitur zu machen.“

 „Kommen wir zum Wahlkampfschlager der CDU – die Schullaufbahnempfehlung. Hier gibt es eindeutige Ergebnisse in der Forschung: Kinder aus einem Akademikerhaushalt bekommen, bei gleicher Kompetenz, signifikant häufiger eine Empfehlung fürs Gymnasium wie Kinder aus einem Arbeiterhaushalt. Das ist ungerecht. Das war für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Anlass zu sagen, das wollen wir nicht. Aus diesem Grund sind wir dankbar, dass es heute in Sachsen-Anhalt keine Verbindlichkeit der Schullaufbahnempfehlung mehr gibt.“

 „Die Forderungen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lauten:

Wir brauchen gute Forschung zu den Verläufen von Schülerinnen und Schülern.

Wir brauchen ein Elterngespräch – ohne Schullaufbahnempfehlung.

Wir brauchen eine Unterstützungskultur in den Gymnasien.

Wir brauchen Förderung statt Abschulen und Sitzenbleiben.

Wir brauchen mehr längeres, gemeinsames Lernen.“

 

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Bildung | Parlament

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