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29.04.15 –
Die vielen interessanten Gespräche waren eine gute Möglichkeit, um über unsere Bausteine für eine erfolgreiche Ankommenskultur zu diskutieren. Wir müssen endlich den Sprung von der Duldung der Geflüchteten zu einem wirklichen Ankommen schaffen“, sagt die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Prof. Dr. Claudia Dalbert, nach der Eröffnung der Ausstellung „Geduldet – Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt“ in Wittenberg.
Am Dienstag, 28. April, fand im Jugendzentrum Pferdestall die Eröffnung statt. Die Fotografin Kathrin Koenigl und der Fotograf Rolf Brändle haben mehrere Wochen lang Flüchtlingsunterkünfte in Sachsen-Anhalt besucht und die fotografischen Ergebnisse in der Ausstellung zusammengetragen. Elf Tafeln ermöglichen nun den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in den Alltag von Flüchtlingen in sachsen-anhaltischen Unterkünften – ein Alltag der organisierten Desintegration.
„Die Aufgaben, die mit der Integration von Flüchtlingen einhergehen, sind schon heute eine globale, aber insbesondere auch eine kommunale Aufgabe. Wie wir diese Frage beantworten, ob wir Flüchtlinge menschenwürdig und offen aufnehmen, das liegt in unserer Hand. Noch werden wir an vielen Stellen den Anforderungen dieser Frage nicht gerecht“, betont der migrations- und flüchtlingspolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Sören Herbst. „Unsere Ausstellung ist aber eine gute Möglichkeit, um diese Fragen anzugehen.“
Vizelandrat Jörg Hartmann bedankte sich in seiner Begrüßung für die Ausstellung der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Sie ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern einen guten Blick auf das Leben der Flüchtlinge und der Probleme. Aus Sicht des Landkreises wünsche ich mir, dass wir in Zukunft noch mehr Unterstützung bei der Lösung der Probleme vor Ort von übergeordneten Stellen bekommen.“
Auch Reinhild Hugenroth (Wittenberg) betont, dass die Probleme vor Ort ganz real seien. „Ich freue mich, dass mit der Ausstellung die Lebensbedingungen der Flüchtlinge für viele Menschen sichtbar werden. Klar ist aber, wir müssen endlich dahin kommen, dass die Kommunen den Rechtsrahmen für die Schaffung einer menschenwürdigen Unterbringung und Integration vollständig ausnutzen. Dabei spielt die Integration durch Bildung eine besondere Rolle, beginnend im Kleinkindalter. Hier wird noch viel zu wenig getan.“
Eine Besichtigung der Ausstellung ist im Rahmen der Öffnungszeiten des Jugendzentrums vom 29. April bis zum 29. Mai 2015 möglich.
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