BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Prof. Dr. CLAUDIA DALBERT

Zum Tod von Reinhard Höppner

Zum Tod von Reinhard Höppner, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, erklärt Claudia Dalbert:  „Reinhard Höppner ist mit 65 Lebensjahren viel zu früh verstorben. Mein Beileid und das tief empfundene Mitgefühl meiner Fraktion gilt seiner Familie. [...]"

09.06.14 –

Zum Tod von Reinhard Höppner, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, erklärt Claudia Dalbert:

 „Reinhard Höppner ist mit 65 Lebensjahren viel zu früh verstorben. Mein Beileid und das tief empfundene Mitgefühl meiner Fraktion gilt seiner Familie.
 
Reinhard Höppner war ein großer Demokrat. Aus langjähriger kirchlicher Erfahrung in der Jugendarbeit, als Synodenpräsident und Mitinitiator der Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, brachte er sein Können und Wissen um demokratische Prozesse in die erste frei gewählte Volkskammer der DDR ein. Er hat zum Erfolg dieses einzigen demokratischen Parlaments der DDR an entscheidender Stelle als Vizepräsident beigetragen. Seine breite Vernetzung, sein politisches Geschick und Durchsetzungsvermögen und sein kluger, ja weiser Ton haben dazu beigetragen, dass diese Volkskammer erfolgreich arbeiten konnte.
 
Reinhard Höppner hatte 1994, in schwierigsten Zeiten für das Land Sachsen-Anhalt und die hier lebenden Menschen den Mut, das Magdeburger Modell, eine Minderheitenregierung von SPD und GRÜNEN unter Duldung der damaligen PDS gegen alle Konventionen durchzusetzen. Er überraschte damit auch diejenigen, die annahmen, man müsse die SPD bei der Gestaltung dieses Landes zum Jagen tragen. Reinhard Höppner gehörte zu denjenigen, die bereits auf der Jagd waren.
 
Höppner galt für viele in der bündnisgrünen Bewegung als grünster in der sachsen-anhaltischen SPD. Die Bewahrung der Schöpfung – wie er den Umweltschutzgedanken formuliert hätte – war ihm ein zentrales Anliegen.
 
Reinhard Höppner sprach als Mensch die Menschen im Land an. Das unterschied ihn von manchem Kollegen. Sein Tonfall war nicht klagend, sondern repräsentierte die ostdeutsche Erfahrung. Er wurde deshalb bereits früh auch in Westdeutschland nicht nur wahrgenommen, sondern von vielen geschätzt und gehört.
 
Mit Reinhard Höppner verliert das Land einen großen Demokraten, einen wahrhaftigen Politiker, Christen und Menschen. Viele in der bündnisgrünen Bewegung in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus werden ihn vermissen.“

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Parlament

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