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01.02.17 –
„Beraten, Schützen, Entschädigen – daran wird sich unser Handeln orientieren. Wir müssen wieder lernen, mit dem Wolf in unserer Kulturlandschaft zu leben. Dafür bringen wir jetzt verschiedene Maßnahmen auf den Weg“ kündigte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert heute in Magdeburg an.
Im abgelaufenen Monitoring-Jahr 2015/2016 wurden zehn Wolfsrudel und drei territoriale Wolfspaare in Sachsen-Anhalt festgestellt (Stand April 2016). Seitdem haben zwei dieser Wolfspaare Nachwuchs bekommen und zählen somit ebenfalls als Rudel, so dass im aktuell noch laufenden Monitoring von zwölf Rudeln und einem territorialen Paar ausgegangen wird.
„Nicht überall im Land ist es um die Akzeptanz des Wolfes gut bestellt. Seine Rückkehr stellt Bevölkerung, Tierhalterinnen und Tierhalter sowie Behörden vor Herausforderungen“, so Dalbert. Vor diesem Hintergrund hat das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie seit Jahresbeginn intensiv zum Thema Wolf gearbeitet und nun Verbesserungen zum Wolfsmanagement präsentiert.
Zentraler Baustein ist die Überarbeitung der Leitlinie Wolf. Sie regelt künftig die Zuständigkeiten im staatlichen Wolfsmanagement und beim Herdenschutz und soll auch eine Richtschnur für die Verwaltung und vor allem eine Orientierung für die Tierhalter und die Bürgerinnen sein. Diese neue Leitlinie wird jetzt in die Verbändeanhörung gehen.
Als zentrale Einrichtung für das staatliche Wolfsmanagement und den Herdenschutz wird das Wolfskompetenzzentrum in Iden auf dem Gelände des Zentrums für Tierhaltung und Technik (der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau) eingerichtet. Mit der örtlichen Nähe dieser beiden Zentren soll ein effizienter Herdenschutz und eine umfassende Beratung bei der Wolfsprävention gewährleistet werden.
„Wir starten mit dem Wolfskompetenzzentrum, anders als bisher geplant, bereits in zwei Wochen“, erläuterte die Umweltministerin. „Die beiden in der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe tätigen Wolfsbeauftragten werden am 15. Februar in Iden beginnen und sich künftig ausschließlich auf den Wolf konzentrieren. Wenn wir dann im Frühjahr einen verabschiedeten Haushalt haben, werden weitere Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter hinzukommen.“ Darüber hinaus wird ein Netz von sechs nebenamtlichen Rissbegutachtern aus der Landesforstverwaltung eingerichtet, das eine landesweite Betreuung sicherstellt. Von zentraler Bedeutung wird künftig außerdem die Aufklärung der Bevölkerung sein. So sollen Wolfsberater vor Ort in Schulen, Kitas und Vereine gehen und Fragen rund um den Wolf beantworten.
Neben Beratung und Aufklärung spielt der Herdenschutz eine wichtige Rolle. Gerade Nutztiere in der nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft, wie zum Beispiel Schafe in der Landschaftspflege und beim Deichschutz, sind durch den Wolf besonders gefährdet. In Zukunft wird auch die Anschaffung von Herdenschutz-Hunden förderfähig. Die Förderrichtlinie wurde entsprechend ergänzt und ist auf den Weg gebracht. Sie liegt nun dem Ministerium für Finanzen vor und muss im Anschluss noch vom Landesrechnungshof geprüft werden. Ab März sollen Anträge voraussichtlich gestellt werden können. Gefördert werden Hunde der Rassen „Pyrenäen-Berghund“ oder „Maremmano-Abruzzese“ oder Mischungen aus diesen Rassen. „Wir kommen damit einer zu Recht gestellten Forderung der Schafhalter nach. Die bisherige Nichtförderung dieser Hunde ist ein Versäumnis aus dem Jahr 2014 gewesen, als die ursprüngliche Richtlinie Herdenschutz erlassen wurde“, stellte die Umweltministerin fest. Seit 2013 fördert das Land mobile Elektrozäune.
Auch bei Umsetzung aller erforderlichen Schutzmaßnamen wird es vermutlich nie einen vollständigen Schutz geben. Der Schadensausgleich für betroffene Tierhalter muss zügig erfolgen. Aus diesem Grund werden die Förderung von Prävention sowie der Schadensausgleich künftig beim Amt für Landwirtschaft und Forsten Anhalt in Dessau konzentriert. So wird der Ausgleich an einer kompetenten Stelle gebündelt und somit auch beschleunigt.
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